Miss
Hokusai (2015) [Kazé]
Mitten
im 19. Jahrhundert in Japan. Edo ist der kulturelle Knotenpunkt des
Landes, in dem unter anderem auch der berühmte Maler Hokusai lebt.
Hokusais Holzschnitte sind auch heute noch weltweit und vor allem in
Japan bekannt. Mit ihm lebt seine Tochter O-Ei, die ebenso wie er
anstrebt eine Künstlerin zu werden. Bis es aber so weit ist, muss
sich noch viel über ihre Kunst lernen.
Der
Abendfülllende Anime „Miss Hokusai“ vom Regisseur Keiichi Hara
(Summer Days with Coo), ist eine Verfilmung des Manga „Sarusuberi“
von Hinako Sugiura. Der Manga wiederum erzählt die Geschichte der
Zeichnerin O-Ei die unter anderem unter dem Namen ihres Vaters
Kunstwerke erschuf. Der Film zeigt einige, meist alltägliche Szenen
ihres Alltags. Sie streitet mit ihrem Vater, lernt von ihm, spielt
mit ihrer kleinen, blinden Schwester, flirtet mit Männern, verliebt
sich und natürlich zeichnet sie viel. Interessant ist dabei vor
allem der künstlerische Aspekt. Wann immer über Kunst und das
Zeichnen gesprochen wird generiert der Film schöne Bilder,
philosophische Gespräche und vor allem eine sehr akkurate
Darstellung davon wie diese klassische japanische Kunstform entsteht.
Abseits
davon ist der Film eine Aneinanderreihung alltäglicher, manchmal
auch leicht fantastischer Momente in denen sich leichtes Drama und
süßer Humor abwechseln. Beides ist okay, aber da der Film keinen
Höhepunkt hat auf den hingearbeitet wird und es auch ansonsten
völlig an Charakterentwicklung in jeglicher Form fehlt. Sehr schade.
So dümpelt der Film leider meist vor sich hin. Gelangweilt wurde ich
dadurch zwar nie, aber trotzdem fühlt sich vieles wie Leerlauf an.
Ein
weiterer Kritikpunkt wäre der Soundtrack und das restliche
Soundgewand, das viel zu modern, bei der Musikwahl sogar teilweise
sogar modern, macht gerade zu Beginn die Atmosphäre kaputt.
Ein
sehr schön anzusehender Anime, mit vielen herzlichen Momenten und
etwas Fantasy. Einen richtigen Handlungsbogen werdet ihr jedoch
vermissen und letztlich wird nicht sonderlich viel hängen bleiben.
Schade drum, denn hier steckt noch viel mehr drinnen. Für einen
gemütlichen Nachmittag aber sicherlich keine falsche Wahl.
Die
DVD Veröffentlichung von Kazé enthält leider keinerlei Extras, hat
dafür aber eine sehr gute Ton und Bildqualität. Auch die Deutsche
Synchro ist sehr gut geworden und mit namhaften Synchronsprechenden
wie Konrad Bösherz und Anne Düe besetzt. Als kleiner Bonus liegt
der DVD aber noch ein kleines Poster bei.
7
von 10 Buddhas denen alles egal ist