Lange Zeit war es ruhig um den quirligen rosa Ball von Nintendo, bis auf der E3 2009 endlich wieder ein Kirby Titel angekündigt wurde. Allerdings schieden sich bereits nach kurzer Zeit die Spielegeister ob der sehr kuscheligen und plüschigen Präsentation. Ob das Spiel mit seinem flauschigen Äußeren nun auch die Herzen der Hardcoregamer erweichen kann, erfahrt ihr in unserem Test.
Eines Tages machte Kirby im friedlichen Königreich von Dream Land einen Spaziergang, als er an einem Strauch seine Lieblingsspeise entdeckt: eine knallrote Tomate. Aber als er versucht, die Tomate zu schlucken, erscheint ein Zauberer mit einem langen Mantel, es handelt sich um den bösen Magier Grimgarn.
Dieser ist erbost darüber das Kirby seinen Hut für eine Tomate hielt und verbannt diesen darauf hin nach Stoffland. In dieser Welt, die komplett aus Stoff und Garn besteht muss Kirby nun in Begleitung seines neuen Kumpanen Prinz Plüsch sein neustes Abenteuer bestreiten.
Was sich jetzt mehr als zuckersüß anhört - ist es auch, denn die Entwickler haben keine Gelegenheit ausgelassen, die Welt von Stoffland so bunt und liebenswert wie möglich zu gestalten, das Art Design des Spieles gehört wirklich zu dem stimmigsten was ich seit langem auf der Wii gesehen habe, von den liebevollen Animationen der Charaktere über die Märchenbuch Erzählpassagen bis hin zur Tatsache das der Stoffboden unter Kirbys Füßen leicht nachgibt haben die Machen an alles gedacht.
Gesteuert wird unser Held mit der quer gehaltenen Wiimote und dem üblichen Jump’n’Run Layout also Laufen/Rennen über das Steuerkreuz und Springen bzw. Kämpfen mit 1 und 2. An diesem Konzept hat sich also seit den ehrwürdigen Zeiten der Gebrüder Mario nichts geändert. Zur Erweiterung des Gameplay gibt es in den meisten Levels Passagen in denen sich Kirby in eine andere Form verwandelt und so vorankommen muss. Besonders schön kann man das am Beispiel eines Lavalevels festmachen in dem sich der kleine rosa Ball in einen Feuerwehrwagen verwandelt dessen Kanone man durch Neigen der Wiimote nach links und rechts bewegen kann. Somit muss man sowohl die Brände löschen als sich auch parallel dazu hüpfend und fahrend durch den Level bewegen, was schon eine Gewisse Herausforderung birgt.
Ebenfalls schön umgesetzt ist der Zweispieler Coop-Modus in dem ihr mit einem Freund-/in gemeinsam durch jeden Level von Stoffland ziehen dürft oder gleich das gesamte Spiel gemeinsam bestreiten könnt. Hierfür werden einige kooperative Move hinzugefügt, zum Beispiel kann ein Spieler den anderen zu einem Ball formen und mit diesem dann Hindernisse und manche Gegner aus dem Weg räumen, das erfordert allerdings ein wenig Koordination und Übung.
Insgesamt bietet das Spiel 7 verschiedene Welten mit unterschiedlichen Settings, für die Langzeit Motivation sorgen die jeweils in jedem Level versteckten Schätze und ein Bewertungssystem, das dem Spieler in Abhängigkeit der Menge an gesammelten Kristallen, eine Medaille verleiht.
So gut gelungen der Großteil des Spieles auch sein mag, man merkt ihm trotzdem an, dass es für eine jüngere Zielgruppe konzipiert wurde und damit meine ich nicht die knuffige Präsentation (die ich im Übrigen sehr cool finde), sondern der viel zu leichte Schwierigkeitsgrad. Ein durchschnittlicher Spieler kann das Spiel in etwa fünf bis sieben Stunden ohne größere Probleme durchspielen, was leider etwas kurz ist.
Alles in allem bleibt ein tolles Jump’n’Run mit innovativen Gameplayelementen und einer absolut liebenswerten Präsentation.
9 von 10 kleinen Plüschaufnähern