Horrorschocker #25 (Weissblech Comics)
Jubiläum! Zum 25. Mal schon vernachlässigt der Fährmann seinen Job um uns schaurige Geschichten zu kredenzen. Und seien wir mal ehrlich besser als ein blöder Kuchen ist das allemal.
Den Anfang macht “Alle lieben Kinky Müller”. Kinky Müller war schon immer das hübscheste Mädchen ihres kleinen Ortes und schon immer wollten alle Männer was von ihr. Das hat sich auch über die Jahre nie geändert. Was sich aber bei jedem ihrer Verehrer verändert hat war der Lebensstatus. Der änderte sich nämlich bei allen von atmend zu nicht atmend. Kinky konnte da aber nie etwas für. Was wohl passiert wenn die Leichen den gewohnten Duft ihres Parfüms wahrnehmen?
Eine nette Geschichte in der viele Männer ihr sexuelles Verlangen mit dem Leben bezahlen müssen. Kolja Schäfers Zeichnungen werden erst dann richtig interessant wenn er etwas Schreckliches zeichnen darf. Die Pointe ist aber gelungen.
Henker Einsam handelt von einem, na könnt ihr es euch denken? Von einem Henker der einsam ist. Der Henker eines mittelalterlichen Dorfes wird zwar gefürchtet muss deshalb aber auch ein sehr einsames Leben führen. Seine Zeit verbringt er damit den Leichenacker zu pflegen. Irgendwann fangen aber die sauber aufgereihten Schädel der Toten an mit ihm zu reden und freunden sich sogar mit ihm an. Ob das wohl gut geht?
Den einsamen Henker hat Levin Kurio im Alleingang erschaffen und zeigt uns eine Geschichte grausamer Einsamkeit mit einhergehender Psychose. Schön! Der Prozess des Wahnsinns wird nachvollziehbar gezeigt und die Story entwickelt eine ziemlich gute Atmosphäre und wird sogar etwas gruselig dadurch das es so wirklich geschehen sein könnte.
Der Job und das Geld zeigt zwei Menschen dabei wie sie ihren Job machen der eine der beiden geht einem schrecklichen Job nach und der andere ist Mörder.
Wieder eine Story von Levin aber von Klaus Scherwinski umgesetzt, dessen Stil nicht unbedingt zu den Horrorschocker Storys passt weil er zu modern und sauber ist. Trotzdem gefällt mir der Stil sehr gut und die Story kann auch überzeugen. Die Sozialkritik ist hier viel offensiver als bei den meisten anderen Schockern aber auch damit habe ich kein Problem. Sehr unterhaltsam und schön böse!
Zum Schluss noch eine persönliche Geschichte von Charon, der erzählt wie Hades es schaffte das ein ganzes Dorf ihn verehrte und er zu Cerberus kam.
Eine düstere und dreckige Version einer klassischen Sage. Kurz und knapp, unterhaltsam und nett anzusehen.
Abgerundet wird das Heft durch einen Blick hinter die Kulissen von Weissblech Comics und wir können die Entstehung eines Heftes chronologisch verfolgen.
Wieder mal ein unterhaltsames Heft voll mit Schund und Zombies!
7 von 10 aufgeschlagene Köpfe