Mittwoch, 1. Juli 2020

The Gate (1987) [Wicked Vision]



The Gate (1987) [Wicked Vision]

Der kleine Glen (Stephen Dorff), seine Teenyschwester Al (Christa Denton) wohnen samt Eltern und ihrem alten Hund Angus in einem beschaulichen amerikanischen Vorort. Ihre Eltern wollen für ein Wochenende verreisen und erstmals dürfen die Geschwister ganz ohne Babysitter alleine bleiben. Diese Gelegenheit wird von Al natürlich sofort für eine Party genutzt, während Glen seinen besten Freund Terry (Louis Tripp) zum Übernachten einlädt. Was jedoch ein spaßiges Wochenende werden sollte, wird für alle Beteiligten zu einem Albtraum. Kurz zuvor hat ein Gewitter den großen Baum im Hintergarten umgeworfen und dabei düsteres freigelegt. Denn unter diesem alten knorrigen Baum findet sich ein tiefe Loch, das scheinbar direkt in die Heimat höllischer Wesen zu führen scheint. Gemeinsam müssen die Kids nicht nur sich und ihren Hinterhof retten, denn wenn sie die Dämonen nicht aufhalten, bevor sie Menschenopfer ergattern können, werden sie zu mächtig und könnten die gesamte Erde bevölkern.


Einer der wichtigen Auslöser für meine Liebe für Horrorfilme geht auf meine frühe Kindheit zurück. „Gremlins – Kleine Monster“ (1984) war für lange Zeit mein Lieblingsfilm und gehört für mich bis heute zu den spaßigsten Dingen im gesamten Filmmedium. Kurz darauf lernte ich die Critters und Leprechaun kennen. Darauf folgten viele mehr oder weniger familiengerechte Horrorfilme in den kleine, mehr oder weniger niedliche Monster Chaos anrichteten. Die meisten dieser Filme waren leider nur aus einer kindlichen Begeisterung oder mit großer Trashvorliebe zu genießen. Eine der wenigen Ausnahmen hingegen ist unter dem Namen „The Gate“ bekannt. 1987 erschien mit „Gate - Die Unterirdischen“, wie der Film in der deutschen Version betitelt wurde, einer der wenigen putzigen Monsterfilme, die nicht nur von Nostalgie und ihrem Trashappeal leben.

Regisseur Tibor Takács ist heute leider nur noch als zurecht wenig beachteter TV-Regisseur bekannt. Seine Filme für den US Fernsehkanal SyFy wie zum Beispiel „Mosquito Man“ (2005) oder „Mega Snake“ (2007) erinnern wenigstens noch etwas an seine frühen Werke und seine Arbeit an der TV-Serie „Outer Limits – Die Unbekannte Dimension“ (1995) und gehören somit zu den besten Sachen, die er in diesem Jahrtausend erschaffen hat. In „The Gate“ jedoch bot er noch kurzweilige Horrorunterhaltung mit viel Herz und Humor. Der Film sieht trotz seines geringen Budgets ziemlich gut aus und vor allem die Monstereffekte, die durch die erzwungene Perspektive kreiert wurden, sehen auch heute noch wirklich gut aus. Nicht zu vergessen einige sehr gute Stop-Motion Animationen. Insgesamt bietet der Film einen coolen Stil, der zwar sehr 80er typisch ist, trotzdem jedoch etwas zeitlos anmutet und somit in den meisten Belangen gut gealtert ist.

Neben den tollen Monstereffekten lebt „The Gate“ von dem Kindertrio in den Hauptrollen. Die Rollen sind toll geschrieben und die Figuren ergänzen sich toll. Schön ist, wie alle Figuren kleine merkwürdige Eigenheiten haben, die allesamt kleinere oder größere Bedeutung für die Handlung übernehmen. Stephen Dorff (Alone in the Dark, 2005) macht sich trotz seines sehr jungen Alters gut in der Hauptrolle und hat stets eine sehr gute Chemie zu seiner großen Schwester, ebenso gut gespielt von Christa Denton (Die Saat des Bösen, 1985) und seinem besten Freund Terry. Louis Tripp (Gate II - Das Tor zur Hölle, 1990) ist dann auch mein persönliches Highlight unter den Darsteller*innen. Es bringt einfach Spaß ihm dabei zuzusehen, wie er das nerdige Heavy Metal Kid mimt und sich eigentlich durchgängig lächerlich macht.

Auch einige Jahrzehnte später immer noch ein sehr unterhaltsamer Film und perfekt, wenn ihr nach lockerem 80er Horrorspaß sucht.

Wicked Vision bringt euch die höllischen Minions im Doppelpack mit dem zweiten Teil auf zwei Blu-ray Discs in einer wunderschönen VHS Aufmachung mit Magnetverschluss. Als physischen Bonus gibt es ein Poster mit den Postermotiven beider Filme und einige Postkarten. Auf der Disc des ersten Teils befinden sich als Extras unter Anderem zwei Audiokommentare. Ein Kommentar ist mit dem Regisseur und der andere mit der Effektcrew. Dazu gibt es Trailer, Teaser, TV-Spots, Bildergalerien eine Reihe von Making-ofs und Interviews.

7 von 10 einäugige Hände