Samstag, 14. Mai 2011

Freaks Of The Heartland (Cross Cult)

Freaks Of The Heartland (Cross Cult)

Trevor und Will leben zusammen mit ihren Eltern auf einer Farm mitten im Herzen Amerikas. Nicht unbedingt jedermanns Traum, aber ganz ok könnte man denken. Währe da nicht der Umstand, dass der 6 jährige Will nicht wie sein Bruder im Haus leben darf, sondern versteckt im Stall an die Kette gelegt sein Dasein fristet. Und warum? Weil er (oder sollte ich lieber sagen es?) ganz klar nicht von Gott erschaffen, sondern vermutlich vom Teufel höchst persönlich in den Leib seiner Mutter gepflanzt worden ist. Das dreckige Geziefer! Will ist anders, genau wie die 6 weiteren Kinder die vor 6 Jahren im selben Dorf, in der selben Woche das Licht der Welt erblickten. Und schon damals war klar, etwas stimmt nicht mit dieser Brut. Getrieben von der Angst der Väter wurde entschieden sie müssen getötet werden und durch die Liebe der Mütter überlebten ein paar dieser Wesen die Entscheidung. Doch im Laufe der Jahre wuchsen nicht nur die "Geziefer", sondern auch die Angst der Eltern ihre Ungetüme nicht länger unter Kontrolle zu haben. Und so wurde erneut der Entschluss gefasst sie müssen weg, ganz gleich was der Pfarrer und die Frauen dazu sagen. Doch Trevor kommt seinem Vater zuvor und befreit Will im letzten Moment um mit ihm zu fliehen...



Meine erste Graphic Novel und ich muss sagen, sie hat mir gefallen. Vorallem die Zeichnungen von Greg Ruth fand ich atemberaubend. Die düsteren Farben die sehr gut die Stimmung wiedergeben und die Bilder die teils sehr detailreich und teils verschwommen sind und alle auf ihre Weise sehr emotional. Auch die Darstellung der "Geziefer" finde ich gelungen, sie sehen alle wirklich besonders aus und ich für meinen Teil hätte gerne noch mehr Zeit mit ihnen verbracht und erfahren was nach der Flucht aus ihnen geworden ist. Das Ende fand ich irgendwie ernüchternd, mir fehlt eine wirkliche Konsequenz. Es gibt nicht so etwas wie einen Lerneffekt und Trevor scheint nach dem Freilassen auch nicht so recht zu wissen was er mit seinem Bruder nun anfangen soll. Ein Zusammenleben gibt es jedenfalls nicht lediglich ein paar Treffen. Schade, denn so macht die Flucht für mich nicht gerade viel Sinn. Will und die anderen sind zwar nicht mehr eingesperrt, aber Freiheit sieht doch anders aus. Gefallen hat mir, dass die Geschichte viel Spielraum für eigene Interpretationen lässt, so bleibt es jedem selbst überlassen was genau damals geschehen ist bevor die Kinder auf die Welt kamen und weswegen sie so anders sind. Waren es Atombomben? Eine von Gott auferlegte Prüfung um ihren glauben zu testen? Oder Teufelswerk? Lest es und sagt mir was ihr denkt! ;)


6,4 von 10 überlebende Raupen