Unverhofft ist ein siebtes Sonnenblumen-Gemälde von Vincent van Gogh aufgetaucht. Nun soll der kostbare Schinken auf einer Kunstauktion in New York unter die Interessierten gebracht werden. Jirokichi Suzuki, der Generalberater des Suzuki-Konzerns kauft das Gemälde für unglaubliche 300.000.000 Dollar und will es für eine Ausstellung aller Sonnenblumen-Zeichnungen von van Gogh nach Japan in ein eigens dafür errichtetes Museum bringen. Um die Gemälde sicher transportieren zu können hat er die „Sieben Samurai“ engagiert, ein internationales Team aus Kunstexpert*innen und Verbrechensbekämpfer*innen. Noch während der Auktion kündigt sich jedoch Kaito Kid an und schon auf dem Flug nach Japan kommt es zu erheblichen Zwischenfällen an denen nur einer Schuld sein kann: Shin'ichi?
Nach beinahe 20 Jahren in denen jährlich ein neuer Detektiv Conan Film in die japanischen Kinos kam sind keine Abnutzungserscheinungen zu bemerken. Jedenfalls nicht bei den japanischen Kinogängern. Schließlich waren die Sonnenblumen des Infernos der viert erfolgreichste Film des letzten Jahres in Japan und konnte über vier Milliarden Yen einspielen. Warum allerdings so viele Menschen die Kinos eingerannt haben ist eher unerklärlich. Zwar ist der 19. Detektiv Conan Film, basierend auf der gleichnamigen Mangareihe und Animeserie von Gosho Aoyama, kein Totalausfall aber Spaß macht der Film auch nicht unbedingt.
Vor der vollkommenen Katastrophe retten hier die gewohnt solide Animationskunst, eine starke Synchro und die liebgewonnenen Charaktere. Für den härteren Kern der Fans sind zudem noch die Auftritte schon bekannter Charaktere wie Kaitos Assistent Konosuke Jii und Zengo Goto, der Bodyguard von Jirokichi recht erfreulich. Leider war es das dann schon mit dem Lob.
Relativ schnell verfällt der Film wie schon in einigen der vergangenen Filmen in den alten Trott in dem sich Langeweile mit absurder Action abwechselt. Entweder es passiert nichts oder es explodieren Flugzeuge und Gebäudekomplexe. Wenn nicht Kaito Kid mal etwas dazwischen funken würde - den ich ja eigentlich gar nicht so sehr mag – dann hätte ich den Film wohl nicht beim ersten Durchlauf bis zum Ende geschafft. Der Fall nimmt sich selbst viel zu ernst, wird dabei super trocken erzählt, was auch jeglichen Humor auf der Strecke lässt.
Auch zum Miträtseln gibt es hier keine Möglichkeit, da zwar für alle die Conan kennen klar ist, dass einer der Sieben Samurai ein Verräter sein muss, aber bis zum finalen Akt gibt es keine Andeutungen oder Hinweise. Aber nicht nur wir haben wenig zu tun, sondern auch Conan selbst hat wenig Einfluss auf die Ermittlungen. Erst ganz am Ende kommt es dann zu ein wenig Kriminalistik, die aber letztlich zu einem gänzlich enttäuschenden Finale führt, dass weder spannend ist, noch logisch erscheint oder sonst irgendwie überzeugt. Die Motivation des Täters ist ominös und wird auch nach der Erklärung nicht viel sinniger. Viel Lärm um nichts.
Der bisher wohl schwächste Conan Film lässt Humor, Charme und vor allem jeglichen Spaß am Miträtseln und ermitteln vermissen. Wirklich nur noch was für die Fans die alles gesehen haben müssen. Alle anderen sparen lieber ihr Geld für die TV-Serie, die ab nächstem Jahr endlich wieder auf DVD zu bekommen sein wird.
Die Blu-ray Veröffentlichung von Kazé glänzt mit gutem Bild, guten Ton und einer ebenso guten Synchro mit den bekannten Synchronstimmen der Serie. Bonusmaterial hat die Disc allerdings nicht zu bieten. Dafür gibt’s ein Wendecover mit Alternativmotiv und ein 20-seitiges Booklet mit Informationen zu den Charakteren, Übersetzungseigenheiten und anderen Trivia Facts.
4,7 von 10 Sonnenblumenaposteln