Der 16-jährige, japanische Schüler Shin'ichi Izumi ist eigentlich ein völlig unauffälliger Teenager. Jedenfalls war er das bis zu dieser schicksalhaften Nacht. In dieser einen Nacht, die die Menschheit für immer ändern sollte, krabbelten hunderte parasitäre Lebewesen ungeklärter Herkunft aus dem Meer und suchten nach menschlichen Wirten. Sie wollen sich in den Hirnen der Menschen festsetzen und sie zu monströs, mutierten Kannibalen machen. Auch Shin'ichi wird von einem der Würmer befallen, kann sich aber gegen ihn wehren. Weshalb es sich der Parasit nur in seinem rechten gemütlich machen kann. Nun kann es seinen rechten Arm mutieren und transformieren lassen wie es will. Doch Migi - wie Shin'ichi seinen Parasiten nennt - und sein Wirt freunden sich bald an. Da ihnen klar ist das sie gegen die anderen kannibalischen Menschen nur überleben können wenn sie zusammenarbeiten helfen sie sich gegenseitig. Trotzdem bleibt Shin'ichi skeptisch und lehnt das skrupellose Verhalten seiner rechten Hand entschieden ab.
Beinahe 30 Jahre nachdem Hitoshi Iwaakis erster von 10 Parasyte Manga erschien machte sich Takashi Yamazaki an eine zweiteilige Realverfilmung des Parasitenhorrors. Der erste Film spult im Grunde den Inhalt der ersten beiden Bände ab, wobei wirklich sehr viel weggelassen wurde und das gezeigte beachtlich gekürzt, begradigt und vereinfacht wurde. Bin gespannt wie der Inhalt der 8 fehlenden Bände in den zweiten Film gestopft werden soll.
Durch die vielen Änderungen und Kürzungen wird der Film für die meisten Fans wohl eher eine Enttäuschung sein. Vor allem alles an Shin'ichis Eltern ist sehr schwach umgesetzt worden, wobei seine Mutter zudem auf deutsch noch eine viel zu junge Stimme verpasst bekommen hat, während sein Vater komplett aus der Geschichte geschrieben wurde.
Mit einer beinahe zweistündigen Laufzeit ist der Film dann doch stellenweise sehr zäh. Wirklich langweilig wird es dabei zwar nicht, aber da alles immer wieder lang und breit erklärt wird, geht viel Zeit für nichts drauf. Trotz allem kann die Realverfilmung insgesamt gut unterhalten, was vor allem an Migi liegt der kaltblütig und süß zugleich sein kann und auch eine Prise Humor zur Geschichte hinzufügt.
Die Action sieht ganz nett aus, wobei die CG-Effekte okay aussehen und gut animiert sind, zugleich aber sehr deutlich als CG zu erkennen sind und somit wie Fremdkörper wirken. Die darstellerischen Leistungen sind nicht überragend, aber zumindest Shôta Sometani kann in der Hauptrolle durchgehend gefallen und das die Parasiten teilweise sehr hölzern und statisch spielen kann auf das Wesen der Parasiten geschoben werden, auch wenn es sicherlich nicht immer so beabsichtigt war.
Parasyte ist ein relativ guter Mix aus Horror und Science-Fiction. Die Story wird locker erzählt, Effekte und Darsteller sind okay und mit einer etwas strafferen Erzählung würde der Charme und die solide Kameraarbeit sicherlich besser zur Geltung kommen.
Die Limited Deluxe Edition des ersten Parasyte Realfilms kommt als schickes Mediabook daher. In einem schön gestalteten Digipack findet ihr den Film auf DVD und Blu-ray, beides in bestmöglicher Qualität. Der Klappentext auf der Rückseite ist nur auf einem Blatt, das abgenommen werden kann um den Mediabook noch einen edleren Look zu verpassen. Auf den Disc befindet sich leider kein Bonusmaterial.
6,7 von 10 spannende Penisse