Spawn: Violator - Besuch aus der Hölle (Panini)
Enthält die US-Hefte Spawn #8 und Spawn/Violator #1-#3.
Billy Kincaid, bekannt geworden als der Kinder mordende “Kiddie Killer” landet nach seinem Tod in der Hölle, dort erwartet schon der Violator und dessen Brüder auf ihn. Genüsslich zeigen sie ihm die verschiedenen Kreise des Fegefeuers. Barney Saunders, der Clown, der größte und älteste der fünf mächtigen Höllengeburten und in seiner Höllenform unter dem Namen Violator bekannt, verscherzt es sich nicht nur regelmäßig mit Spawn, sondern hat gerade auch einige Probleme mit der Mafia. So kommt es, dass ihm Mafiaboss Tony Twist seine besten Killer auf ihn ansetzt. Innerhalb der Hölle bekommt er dann auch sogleich von seinen vier Brüdern beste Unterstützung. So denkt er jedenfalls zuerst. Doch dann werden die anderen Höllengeburten zu einer größeren Gefahr als es alle Mafiosis der Welt gemeinsam sein könnten. Da bleibt ihm letztlich nichts übrig als seinen Feind Al Simmons um Hilfe zu beten.
Todd McFarlane hat mit seinem legendären Neunzigerjahre Antihelden Spawn viele Erfolge feiern können. Gerade zu Beginn der Figur lies er einige hochkarätige Gastautoren an seine Erfindung. Darunter damals auch der bärtige Schwarzmagier Alan Moore (2000 AD), der die achte Ausgabe schreiben durfte. Meine Meinung zu diesem Heft findet ihr allerdings schon in meinem Review zu der Spawn Origins Collection #1, die vor zwei Jahren erschienen ist. Deshalb gleich zum Rest dieses Trades. Mit #8 und der dreiteiligen Miniserie Spawn/Violator enthält dieser Sammelband die gesamten Arbeiten, die Alan Moore für Spawn angefertigt hat. Moore erweitert nicht nur das Wissen über die Hölle von Spawn, sondern er lässt auch noch Youngblood einen kleinen Gastauftritt haben und mit Vacillator, Vaporizer und Vandalizer wird zudem noch die Höllenfamilie erweitert. Außerdem führt er mit Admonisher noch eine herrlich überzeichnete Punisher Parodie ein. Generell liegen die Schwerpunkte des Comics auf die Erweiterungen bei den Grundlagen des Spawn Universums und parodistischen Humor, der auch gerne mal Comickollegen durch den Kakao zieht. Was für viele problematisch sein könnte, ist die Vorstellung vieler Leserinnen, Alan Moore würde immer nur hochtrabendes oder weltbewegendes schreiben. Diese Hefte sind nur lockerer Lesespaß der Neunziger, durchaus gut, aber eben nicht das was viele von ihm erwarten würden.
Ganz im Gegenteil zu dem Artwork von Greg Capullo (Batman) der mit seinen Zeichnungen im dritten Heft durchweg überzeugt und genauso wie Bart Sears in den ersten beiden Heften eine unheimliche Detaildichte bieten kann. Beide machen ihre Sache super und über die detaillierten Darstellungen der Hölle, die total überzogenen Charakterzüge oder die krassen Actionszenen sind keine schlechten Worte zu verlieren. Ein muss für Spawn Fans schon allein weil die Violator Miniserie in den vergangenen Jahren nicht mehr allzu leicht aufzutreiben war.
8 von 10 dünne Skripte