The Garden of Sinners 1 - Thanatos (2007) [Kazé]
Es ist der Sommer des Jahres 1998 und plötzlich stürzen sich immer wieder junge Schülerinnen vom Fujyō Hochhaus. Einen erkennbaren Grund gibt es dafür anscheinend nicht und einen Abschiedsbrief hat auch keines der Mädchen hinterlassen. Shiki (Maaya Sakamoto / Petra Barthel) und Tōko (Takako Honda / Christin Marquitan) sind diesem Fall gegenüber zwar zuerst eher skeptisch. Eines Nachts sieht Shiki dann aber auch die Geister die um das Gebäude herum schweben und muss mit ansehen wie sich eine weitere junge Dame in den Tod stürzt. Deshalb und weil sie glaubt, der mysteriöse Tiefschlaf ihres Freundes Mikiya (Ken'ichi Suzumura / Tobias Nath) könnte mit diesen Fällen zu tun haben, betritt die Dame mit der Armprothese und der gespaltenen Persönlichkeit auch das Gebäude. Dort trifft sie auf den feindlich gesinnten Geist von Kirie Fujō (Rie Tanaka / Cathlen Gawlich), der Shiki nur mit Mühe und Not entkommen kann. In ihrer derzeitigen Verfassung hat sie keine Chance gegen diese böse Seele, aber ein Kampf gegen sie scheint unausweichlich falls sie diese Selbstmordwelle beenden möchte.
Garden of Sinners ist eine siebenteilige Animefilmreihe, basierend auf der Light Novel von Kinoko Nasu und dem Illustrator Takashi Takeuchi. Neben einer Hörspieladaption kamen wie gesagt sieben Streifen in die Kinos. Jeder dieser Filme handelt eines der Kapitel ab, die zeitlich relativ durcheinander sind. Thanatos ist zum Beispiel als erstes Kapitel chronologisch das vierte. Daher macht die Inhaltsangabe noch nicht sonderlich viel Sinn falls ihr noch nie was von der Serie gehört habt. Ein großer Reiz der Serie ist aber eben auch, dass jeder Fall seine eigenen Rätsel aufwirft und man die großen Rätsel und Mysterien um die Welt von Garden of Sinners und ihre Figuren beim schauen selbst langsam austüftelt. Dadurch wird man sich zuerst aber etwas verloren vorkommen. Dem Fall an sich kann man zwar ohne weiteres folgen, doch was die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander angeht wird man noch etwas länger im dunklen bleiben. Etwas Geduld und die Bereitschaft mitzurätseln wird zur Voraussetzung (oder man schaut die Kapitel einfach in der chronologisch richtigen Reihenfolge), dann bekommt man aber einen hochklassigen Anfang einer sehr vielversprechenden Reihe geboten.
Mystery, Thriller, Fantasy und Science-Fiction Elemente treffen hier auf einen sehr packenden, meist total stimmigen Erzählstil, der gerne auch mal launisch und etwas verschroben ist. Dies ist vor allem Shiki und Tōko zu verdanken, die recht interessante und vielschichtige Charaktere abgeben. Der einfache und zurückhaltende Mikiya bildet einen gelassenen und auch nötigen Gegenpol zu den beiden Damen. Neben diesem Genremix, werden auch noch einige philosophische Elemente, die oftmals eng mit dem Buddhismus verbunden sind, eingestreut. Action gibt es außerdem auch noch ein wenig.
Technisch ist der Film auf sehr hohem Niveau. Die Animationen sind stets geschmeidig und auch in turbulenten Szenen mit viel Bewegung kann das Niveau gehalten werden. Die Zeichnungen sind sehr atmosphärisch und die Charaktere bleiben im Gedächtnis, ohne zu ausgefallen zu wirken. Die Hintergründe sind immer sehr detailliert und passen perfekt zum restlichen Stil. Der größte Pluspunkt des Anime ist sicherlich der unheimlich atmosphärische Stil, der konsequent beigehalten wird. Die japanische, sowie die deutsche Synchronisationen sind ebenfalls gut. Vor allem Petra Barthel macht im deutschen Ton eine gute Figur. Ebenso klasse geworden ist der Soundtrack, dessen Titelsong sogar erfolgreich als Single ausgekoppelt wurde. Die richtigen Stichworte sind auch hier wieder, Stimmungsvoll und Atmosphärisch.
Nachdem die Filme schon einzeln bei Kazé auf DVD und in einer Blu-ray Sammleredition erschienen sind, gibt es die Filme ab jetzt auch in insgesamt drei Volumes auf Blu-ray. Somit wird auch der kleinere Geldbeutel bedient, auch wenn man am Ende mit der limitierten Edition billiger wegkommt als wenn man sich die drei Volumes einzeln holt. Über den Sinn der Veröffentlichung lässt sich also streiten. Die Filme betören mit toller HD Qualität, dem deutschen, japanischen Ton in 5.1 und deutschen Untertiteln. Nichts zu meckern, Fans greifen trotzdem zur Sammleredition.
8,9 von 10 Prothesen, auf die ein Elefant treten kann