Bei diesem Spiel des schwedischen Entwicklers Guru Games handelt es sich um einen Vertreter des First-Person-Puzzle Genres, in dem die Spieler magnetische Kräfte nutzen müssen um ihr Ziel zu erreichen - einen Weg in die Freiheit. Hierfür bekommen sie eine mächtige, elektromagnetische Waffe in die Hände gelegt, mit deren Hilfe sich durch positive und negative Ladung Objekte manipulieren lassen.
Wir spielen als Gefängnisinsassin XE-47632. Frisch verurteilt und zu lebenslanger Haft verurteilt findet sich die Antiheldin in einer mysteriösen Strafanstalt wieder, in der uns der Wärter sogleich vor eine zweifelhafte Wahl stellt. Entweder wir stellen uns einer Reihe von Tests oder wir sterben an Ort und Stelle. Hier fällt die Wahl nicht besonders schwer und so werden wir per Hochsicherheitscontainer zur Testeinrichtung gebracht, in der uns die als Prototyp 27 bezeichnete Magnetwaffe übergeben und das Tutorial eingeleitet wird.
In dessen Verlauf erlernen wir die Basisfunktionen der Waffe und beginnen mit ihr, erste einfache Testkammern zu durchlaufen. Hierbei handelt es sich überwiegend um einfache Kisten, Knopf und Schieberätsel die mit unterschiedlichem Einsatz der Magnetkräfte gelöst werden. Im späteren Verlauf wird die Waffe dann auch zum Schweben und Weitsprung verwendet, wobei Gas-, Feuer- und Stachelfallen das ganze gefährlicher machen. Zwar gibt es eine Reihe von Variationen und manche Räume, grade im späteren Verlauf des Spieles, sind wirklich schwierig doch mangelt es leider allzu schnell an der notwendigen Abwechslung.
Der Vergleich zum großen Vorbild „Portal“ ist bereits in den ersten Minuten des Spieles erkennbar, erinnern Setting und Atmosphäre doch sehr an den Titel aus dem Hause Valve. Hier hören die Gemeinsamkeiten aber dann auch auch auf, denn was Portal mit Innovation, Witz und einer cleveren Geschichte zu einem Hit gemacht hat, fehlt Magnetic in vielen Bereichen.
Die Magnetwaffe ist zwar ein echt cooles Spielzeug doch ihre Möglichkeiten erschöpfen sich nach kurzer Spieldauer, was sich auch in den sehr gleichförmigen und häufig gleich gestalteten Levels wieder spiegelt. Die wenig liebevollen Übergänge und die häufigen Ladepausen sorgen dann für ein sehr repetitives Spielgefühl.
Die Geschichte macht im zweiten Kapitel einen netten Bogen und hier und da können gewisse Entscheidungen getroffen werden, die das Fortkommen durch unterschiedliche Areale lenken und den Schwierigkeitsgrad bestimmen, doch bleibt die Erzählung trotz des Twists eher platt und die beiden einzigen Handlungsfiguren sind recht farblos. Wenig bunt ist auch die Umgebung des Spieles, grundsätzlich ist an der Grafik nichts auszusetzen, es gibt scharf Texturen, nette Effekte und eine realistische Physik, aber die Umgebung wirkt nach den ersten 1 bis 2 Stunden einfach zu einheitlich. Räume gefüllt mit den immer gleichen grau-braun Tönen und sich recht oft wiederholende Texturen sorgen in einem visuelles Medium einfach für zu wenig Abwechslung.