Planet des Grauens (1956) [Cosmopolitan Pictures]
Eine Gruppe von Astronauten kommt von ihrer Mission vom Mars zurück, doch auf der Rückfahrt kommt es zu einem Unfall, der sich unheimlich schnell fliegen lässt und sie irgendwie nach vorne durch die Zeit schickt. Sie finden sich auf der post-apokalyptischen Erde des 26. Jahrhunderts wieder. Außer ihnen scheint nach der atomaren Apokalypse keiner mehr zu leben. In einer Höhle attackiert sie eine riesige Mammut-Säbelzahntiger-Spinne und damit nicht genug. Scheinbar konnten doch einige Menschen überleben, diese sind allerdings schrecklich mutiert und den gestrandeten Astronauten gegenüber äußerst feindlich gesinnt. Auf der Flucht vor den Mutanten werden sie von jemandem in ein geheimes Höhlensystem gebracht. Dieses Höhlensystem wird von den letzten nicht mutierten Menschen bevölkert, für die, die Astronauten vielleicht die letzte Rettung darstellen könnten.
Regisseur und Autor Edward Bernds (Die Rückkehr der Fliege) hat mit seinem Film “Planet des Grauens” nicht nur angeblich das Wort “mutate” erfunden, sondern auch mit diesen süßen motorisierten Plüschriesenspinnen etwas ganz wunderbares Erschaffen. Die Spinnen fand er sogar so toll, das er sie in seinen anderen Arbeiten “In der Krallen der Venus” und “Valley of the Dragons” wieder auftreten lies. Abgesehen von diesen sehr speziellen Special Effects, hat der Film für mich allerdings wenig zu bieten. In den Hauptrollen sorgen Hugh Marlowe (Der Tag, an dem die Erde stillstand), Nancy Gates und Nelson Leigh für etwas hölzernes und zugleich für die Fünfziger typisches Sci-Fi Acting. Schlecht sind sie nicht, aber auch nicht besser als die Darsteller anderer Filme dieser Art, die zur damaligen Zeit erschienen sind. Dafür ist die Produktionsqualität der so vieler anderer Filme gleicher Machart erhaben. Während man sich anderenorts noch mit Sockenpuppen und schwarzweiß rumärgerte, bekommt ihr hier schon motorisierte Spinnen und feinstes Technicolor Bild.
Dafür ist die Handlung des Films auch für damals arg reaktionär und beunruhigend. Im Grunde kämpfen die Astronauten nur dafür die reine menschliche Rasse ohne Fehler wieder an die Oberfläche zu bekommen. Dazu müssen die minderwertigen Mutanten ermordet und in die Dunkelheit getrieben werden. Die Kreuzzüge waren im vergleich dazu eine progressive politische Aktion. Mit durchgehend selbst für die damalige Zeit krassen Sexismus gepaart, mit dem sich alle weiblichen Darstellerinnen abgeben müssen vermittelt der Streifen ein unangenehmes in sich geschlossenes Weltbild das nicht erst heute, glücklicherweise, überholt wirkt. Als Science-Fiction Film also ne totale Tröte, als billige Abenteuerunterhaltung mit ungeahnt viel unnötigen Bumm-Bumm, Sprüchen die ordentlich daneben sind und geilen Spinnen, aber eine gute Unterhaltung.
Die DVD von Cosmopolitan Pictures kann ein klares Bild und einen guten Ton bieten. Bonusmaterial gibt es jedoch keines.
5 von 10 unsinnig verhedderte Astronauten