Pervirella (1997)
Es ist die Geschichte der Hübschen Pervirella (Emily Booth), die in der fernen Vergangenheit/Zukunft in dem mythischen britischen Land Condon geboren ist. Getrieben von einem unstillbaren Sextrieb kann die junge Dame an nichts anderes als ihre Genitalien und deren Befriedigung denken, Linderung bietet ihr nur ein magisches Halsband, das ihr ihre Mutter, eine Dämonin namens Nanny (Rebecca Eden) bei der Geburt vererbte. So könnte Pervi die Retterin ihres Landes sein, denn seit jeher herrscht Königin Victoria (Sexton Ming) mit eiserner Pfote über das Reich und hat jede Art der Perversion verboten und bestraft solches Verhaltne mit Enthauptung. Diese Tyrannei soll Pervirella nun beenden. Dazu zieht sie mit einigen Rebellen und Mitgliedern des perversen Kults um die Welt um Verbündete und das Elixier des Lebens zu ergattern.
Pervirella ist ein sleaziger Trash Streifen der von sehr offensichtlich von vielen anderen Filmen und Regisseuren beeinflusst wurde, dann fügte man noch eine Prise Punk hinzu und mit einem nicht existenten Budget und jeder Menge Größenwahn kam etwas ganz wunderbares dabei heraus. Als direkte Einflüsse sind Peter Jackson, Terry Gilliam (Jabberwocky), Monty Python, John Waters (Pink Flamingos) sowie Filme von Troma Auszumachen. Zudem werden noch explizit Filme wie “Surfnazis must die”, “Cannibal Holocaust”, “Barbarella” und “La Bête” zitiert oder parodiert. Kurioserweise beginnt alles mit zwei Faketrailern, die gleichzeitig als Prequel von Pervirella funktionieren und sosehr clever und unbemerkt das sehr umfangreiche Filmuniversum vorstellen.
Was den Film aber erst so richtig besonders ist, dass den Machern Alex Chanson (Cradle of Fear) und seinem Co-Director Josh Collins egal war, dass ihnen für ihr vorhaben das Geld fehlte. So haben sie auch ganz ohne Kohle nicht vor großen Sets, Kulissen und massenhaft Kostümen und Specialeffects zurückgeschreckt. Natürlich sieht man den Dingen an wie billig sie hergestellt wurden, interessiert hier aber keinen und allen die Filme wie dieser zusagt wird’s auch nicht jucken. Collins lebte damals noch in einem viktorianischen Herrenhaus, wodurch sie schon mal einen perfekten Drehort für die Szenen mit Königin Viktoria hatten, der Rest wurde bei und mit Freunden gedreht, wodurch insgesamt ganze 140 Castmitglieder zusammengekommen, die zugleich auch die Crew stellten. Sieht alles sehr spaßig aus und verschaffte zudem der sympathischen Emily Booth (Grindhouse) ihre erste Rolle. Für Punknerds gibt es hier noch kleine Gastauftritte von einigen Musikern wie Billy Childish (The Milkshakes), Sexton Ming (The Mindreaders), Simon Wolfe Howard (The Buff Medways) und Bruce Brand (Thee Headcoats).
Der Humor ist dumm, oftmals total daneben, dann wieder subversiv, verschroben, bizarr und manchmal sogar ziemlich intelligent. Für Trashfans und alle merkwürdigen Leute eine Empfehlung.
6,4 von 10 Klamottenfallen