Hitler Superstar (1974)
Adolf Hitler (Buster Larsen) hat den zweiten Weltkrieg heil überstanden und ist nach Dänemark geflohen. Dort lebt er nun mit seiner lauwarm geliebten Eva Braun (Lise Ringheim) und singt sich die Nazischeiße aus dem Leib.
Im Jahre 1974 war die Zeit reif. In Zusammenarbeit mit dem dänischen Staatsfernsehen Danmarks Radio (DR) lies der 2011 verstorbene Autor, Schauspieler und Regisseur Ernst Bruun Olsen (Kein Pardon nach Mitternacht) Adolf Hitler wieder auferstehen. Und zwar in einem bunten, freundlichen und froh gelaunten Musical.
Die ganze Sache wird recht schnell merkwürdig und spätestens bei dem Nazi-Fembot, Frischhaltefolie Monster dreht das Bühnenstück völlig frei. Da es sich nur um eine sehr kleine dänische Fernsehproduktion handelt, sollte man sich nicht an dem sehr billigen Look stören, der zugleich jedoch etwas mehr Bühnenfeeling aufkommen lässt. Zu vergleichen wäre der Film vermutlich höchstens mit “The Rocky Horror Picture Show”. Allerdings kam Olsen Jim Sharman ein ganzes Jahr zuvor.
Buster Larsen (Matador) sieht zwar nicht aus wie Hitler, kann dafür aber vermutlich besser singen. Lise Ringheim macht an seiner Seiten den selben Eindruck Spätestens wenn man optische Jesus letztes Abendmahl nachstellt und dabei “In München steht ein Hofbräuhaus” auf dänisch mit neuem Nazitext singt ist alles verloren. Oder gewonnen. Herrlich merkwürdig auch das dänische Cover von “Yesterday” im Original natürlich von den “Beatles”. Skurril!
6 von 10 merkwürdige geformte Telefone