Abara #1 (Egmont)
Die Welt ist kein schöner Ort. Viele Jahrhunderte lang schon ist alles zerstört. Riesige Mausoleen säumen die weiten Landschaften. Leben ist schwer zu finden außerhalb der Megastädte. Wer einen Arzt aufsuchen muss und nicht die nötigen Bescheinigungen hat kann mit Wartezeiten von über zwei Wochen rechnen. Die Krankenhäuser werden daher von Zeltstädten umringt. So wird auch ein Mann abgewiesen dessen Arm verrückt spielt. Bis plötzlich ein Wesen unter seiner Haut hervorbricht das den Namen “weißer Gauna” trägt. Diese Wesen befallen Menschen wie eine Art Parasit und zerstören den Wirt irgendwann von innen und formen Waffen aus den Knochen. Dann begibt sich das Monster auf die Jagd nach Menschen. Das Monster metzelt sich durch die Stadt bis es auf Denji Kudo einen Angestellten der Zuchtfarm trifft. Kurz darauf liegt der Gauna zerstückelt auf dem Boden und Kudo liegt erschöpft daneben…
Tsutomu Nihei der japanische König der Endzeit ist ein Mangaka von dem ich jedes Werk ungesehen weiterempfehlen kann. Der Mann hat uns schließlich “Blame!” gebracht. Auch hier haben wir wieder eine apokalyptische Cyber Punk Story. Man merkt oft das Nihei Architektur Studiert hat. Besonders in den für ihn typischen weiten Strecken ohne Text, die auch wortlos alles sagen können. Er hat ein sehr trostloses Universum geschaffen dessen Verzweiflung förmlich greifbar ist. Wenn man sich hier nur auf den Text verlässt ist man schnell verloren, die Story entwickelt sich oft in den skizzenhaften Bildern die meistens viel mehr bedeuten als man auf den ersten Blick denkt. Trotzdem bleibt noch vieles ungeklärt das wird sich bestimmt im zweiten Band ändern. Die Lautmalereien wurden hier übrigens perfekt übersetzt, heißt die Kanjibildnisse wurden so belassen wie sie im Original waren (so muss das sein da sie zur gesamt Komposition gehören) und die deutsche Übersetzung wird nur an den Rand geschrieben. Schön zu sehen wie respektvoll mit den Geschichten umgegangen wird.
9 von 10 Splatter-Splashpages