Shock Waves - Die aus der Tiefe kamen (1977)
Der Vorspann erzählt von einer unheimlichen SS-Truppe, deren Soldaten untote Monster sind, die ihre Lebensenergie direkt aus der Erde saugen. Natürlich ist das Experiment außer Kontrolle geraten...
Schnitt.
Vater und Sohnemann fischen auf hoher See eine junge Frau aus einer Nussschale. Die Dame ist übel zugerichtet und kann oder will nicht über ihre Erlebnisse sprechen...
Film zu Ende, würde man nicht freundlicherweise in ihre Erinnerungen und Gedanken eingeladen werden.
Sie war mit einer kleinen Gruppe ein wenig urlauben. Das Schiff wurde allerdings von einem Geisterschiff gerammt. Natürlich wäre die erste Aktion nach so einem Unfall eigentlich per Funk nach Hilfe zu rufen, aber der Kapitän fand das nicht so dolle, schmiss mit dem Funkgerät um sich und setzte sich allein auf eine einsame Insel ab.
Da das Schiff derartig stark beschädigt war, entschied sich die verbleibende Crew, die Leute ebenfalls auf die Insel zu evakuieren. Dort angekommen fanden sie auch glatt den toten Kapitän und nach einem kleinen Marsch auch eine verlassene Villa...verlassen? Nicht ganz. Es stromerte immer noch ein alter SS-Kommandeur (gespielt von Peter Cushing, Grand Moff Tarkin / Star Wars) herum, der die Besucher deutlich darauf hinwies, dass sie sich so schnell wie möglich wieder verpieseln sollten, da entweder er oder seine alten SS-Freunde sich sonst auf unangenehme Art und Weise ihrer annehmen würden.
Währenddessen hatten die SS-Zombies allerdings schon Fährte aufgenommen. Die Herren sind hauptsächlich im Wasser unterwegs. Da fühlen sie sich am wohlsten und da haben sie sich auch ihre Schlafgemächer eingerichtet. Sie tragen stylische Taucher-/Sonnenbrillen, denn Tageslicht bekommt ihren Augen nicht so gut und führt unweigerlich zum "Tod". Ab und an erinnerten sie mich irgendwie an die Borg...naja, auf jeden Fall beginnen sie die Gruppe Neuankömmlinge auszudünnen...
Ich bin wirklich ohne jegliche Erwartungen an diesen Film herangegangen. Das war keine schlechte Idee, denn ich muss sagen, dass er mir im Großen und Ganzen gefallen hat.
Die ersten 45 Minuten bauen eine ganz eigenartige Stimmung auf. Obwohl man ja im Grunde weiß, was auf der Insel nicht stimmt und was so passieren könnte,
wird ein gewisses Maß an Unwohlsein erzeugt. Das mag zum Teil auch an der Aufnahmetechnik der Zeit liegen. Irgendwie wirken die Außenaufnahmen im grellen Sonnenlicht so unwirklich und gespenstisch. Gespentisch sind auch die Einstellungen, in denen das "Geisterschiff" auf dem Riff vor der Insel zu sehen ist. Das Schiff stellt sich nämlich nach kurzer Zeit als Wrack heraus.
Die SS-Zombies sind recht unspektakulär, aber tun ihren Dienst. Ihre Übergriffe gestalten sich eigentlich immer nach dem gleichen Muster. Opfer isolieren und dann die gute alte Krokodilattacke, um den Hals und unter Wasser ziehen. Warum auch was ändern, was seit Jahrmillionen funktioniert?
Leider wird das alles nach den ersten 45 Minuten wirklich etwas fad. Wie gesagt, wird dann nach dem immer gleichen Muster einer nach dem anderen weggenascht (wobei einmal ein Seeigel involviert ist...) und...ich will das Ende nicht vorweg nehmen...aber es gibt eben keine Überraschungen.
Wer einen unaufgeregten, zeitweise sehr stimmungsvollen und handwerklich recht gut gemachten Zombiefilm ohne viel Effekthascherei sehen will, ist hier gut bedient.
Daher
6 von 10 Nazi-Zombies