Freitag, 28. Januar 2011

Ich sehe den Mann deiner Träume (2010)

Woody Allen ein großer Name für einen kleinen New Yorker. Sein neues Werk „Ich sehe den Mann Deiner Träume“ tischt uns wie wir es gewohnt sind jede Menge namenhafter Größen des Filmgeschäftes auf (wie Allen allerdings selbst neulich in einem Interview sagte, ist es bei weitem nicht so, dass die Leute sich darum reißen würden in seinen Filmen mitzuspielen). Naomi Watts, Anthony Hopkins, Antonio Banderas, Freida Pinto, Josh Broli und das alles in einem kleinen Dramödie wie man sie von Woody Allen kennt. Scheint ein gutes Rezept zu sein, das diesmal aber irgendwie keinen schmackhaften Kuchen ergeben will. Ich bin mit Allens Filmen vertraut genug um zu wissen, dass es sich bei ihm viel um das Leben, die Liebe und die Beziehung zwischen den Menschen dreht. In vielen Fällen gelingt es ihm auch auf eindrucksvolle Weise zu unterhalten und einen zum Nachdenken zu bewegen. Der Film verfolg etwa drei Handlungsstränge, den eines Mannes (Anthony Hopkins) der in die Jahre kommt und sich unbedingt noch mal beweisen will nicht zum alten Eisen zu gehören (coole Bude, Sportwagen, junge Frau usw.) dafür hat er seine Frau (Gemma Jones) verlassen, die den zweiten Handlungsstrang bekommt. Sie ist nach 40 Jahren Ehe verständlicher Weise emotional abhängig von ihm geworden und nun sehr verwirrt und verletzt, weshalb sie sich auf Rat ihrer Tochter (Naomi Watts) an eine Wahrsagerin in wendet. Die Tochter der beiden ist ihrerseits verheiratet mit Roy (Josh Brolin) einem Schriftsteller, der es irgendwie nach seinem ersten Bestseller nicht mehr hinbekommt einen Roman zu schreiben. Die Ehe der beiden ist auf Grund von Spannungen nicht sehr harmonisch. Darüber hinaus verliebt sich Sally (seine Frau, die Tochter von Helena und Alfie) in ihren neuen Chef. Außerdem fängt Roy an bei seiner Art die neue Nachbarin (Freida Pinto) im Haus gegenüber zu beobachten. Alle diese Geschichten und Konstellationen wirken in wechselseitiger Beziehung auf einander ein und beeinflussen sich. Wer sich jetzt ob meiner Erläuterung, der ganzen Beziehungkomplexität, etwas überfordert sieht dem sei versichert, dass es mir genau so ging. Es ist ein großes Problem dieses Films, dass sehr viel nebeneinander und trotzdem nicht wirklich viel passiert. Es mag daran liegen, dass ich diese Thematik von Allen schon sehr gewohnt bin oder das ich einfach etwas mehr von einer Dramödie erwarte als Mann-verlässt Frau-findet Frau oder Frau findet sich selbst-findet Mann-Mann bricht Herz. Solche Storyklischees hat man leider schon viel zu oft gesehen, was mich nach sehr kurzer Zeit einfach alles nur noch gelangweilt hat. Auch wenn man die Handschrift von Woody Allen unter diesem Film deutlich lesen kann ist es eines seiner schwächeren modernen Werke.

P.S. Es wird Zeit, dass er wieder selbst mitspielt.


6.2 von 10 „Woody Allen“-Brillen