Die Toten #1 (Zwerchfell)
Die Zombieapokalypse ist mal wieder da. Mit Romeros Filmen, den Büchern von Max Brooks und Tony Kirkmans unschlagbarer Comicreihe “The Walking Dead” ist die Konkurrenz auf dem Wiedergänger Markt vielseitig und schwer zu toppen. Ob da wohl ein deutscher Comic mithalten kann?
Die Toten #1 präsentiert uns 3 verschiedene Stadien des Verfalls. Zuerst finden wir uns auf der A5 bei Baden-Baden wieder. Zwei Überlebende finden eine verbarrikadierte Kirche. In der Kirche lebt Rainer der sich sicher ist das die Regierung das schon wieder hinbekommt, bis es soweit ist klappert er die zurückgelassenen Autos ab und klaut sich zusammen was er für nützlich hält. Nützlich sind natürlich nicht vorrangig Lebensmittel sondern Autoradios und andere Luxusgegenstände. Eine oft benutzte Idee im Postapokalyptischen Genre. Menschen halten auch an unnötigen Dingen fest selbst wenn keine Rettung mehr in Sicht ist. Jedenfalls nimmt Rainer die beiden bei sich auf bis sie auf Zombies treffen und sie diese bekämpfen. Rainer will sie daraufhin nicht mehr bei sich haben und bittet sie darum bald möglichst zu gehen als plötzlich andere Überlebende auftauchen gerät endgültig alles außer Kontrolle.
Guter Ansatz der aber etwas bessere Dialoge gebraucht hätte um mich völlig zu überzeugen. Das Artwork erfüllt seinen Zweck hätte teilweise aber ruhig etwas drastischer darstellen können was geschieht.
Verbunden werden die Episoden durch gefakte Zeitungsartikel die veranschaulichen wie die Medien auf den sich verbreitenden Virus reagieren. Weiter geht’s in Schwarz-Weiß in München. Dort begleiten wir einen Metzgerlehrling. Da hier die ganze zeit bayrisch gesprochen wird und mich das so dermaßen genervt hat kann ich dazu keine objektive Meinung äußern. Also schnell weiter mit Episode Nummer 3.
In Frankfurt am Main erzählt ein jugendlicher Junkie davon wie er und seine Drogie Freunde von den Zombies verzehrt oder infiziert wurden. Die Geschichte ist visuell echt fantastisch! Dazu kommt noch das die Story sehr originell ist. Die Idee zu zeigen wie eine Gruppe von nihilistischen, zivilisationsmüden Jugendlichen den Untergang der Welt aufnimmt ist neu und interessant. Das sie den Zombie Virus dann auch noch als ultimativen Kick genießen ist dann der Gipfel des ganzen. Aufgebaut ist diese Episode in der Art eines Videospiels und der damit verbundenen Ästhetik.
Insgesamt ist dieser schicke 68-seitige Comic in Hardcover Ausführung ein spannender Teil des Zombie Genres. Größtenteils Klischeefrei und gut aufgebaut, spannend und das Artwork ist auch auf hohem Niveau. Und für meine Bayernphobie kann das Buch ja nichts. Daher gibt’s:
8 von 10 angeknabberte Gutmenschen