Das Imperium der Elfen (2007) [Schröder Media]
Raglin ist ein etwas zu klein geratener Troll und nun schon seit Jahrhunderten auf der Suche nach einer magischen Tür, die ihn zurück ins Land der Feen und Elfen führen kann. Er lernt die beiden Kinder Sally und Liam kennen. Ihr Vater hat ihnen gerade angedroht, sie auf ein Internat zu schicken, weil die beiden einfach nicht mit seiner neuen Freundin klarkommen wollen. Da sind sie einfach ausgerissen und helfen jetzt Raglin. Die Hilfe kann er auch gut gebrauchen, denn ein Elf ist ihm im Auftrag einer Hexe auf den Versen...
Als ich die Digital Versatile Disc in den Abspieler schmiss, hatte ich mich sehr auf einen kleinen feinen Fantasy-Film gefreut. Der Titel „Das Imperium der Elfen“ klingt ja durchaus kolossal und verspricht so einiges. Allerdings war mir auch klar, dass hier keine superteure Blockbusterproduktion vorliegt und ich meine Erwartungen dementsprechend nicht ganz so hoch stecken sollte. Bei meinen Erwartungen hätte ich mich im Nachhinein betrachtet doch etwas mehr ins Zeug legen sollen, denn mit einem Imperium der Elfen hat der Film inhaltlich nichts zu tun. Der Originaltitel ist „The Magic Door“, welcher den Inhalt im Gegensatz zum deutschen sehr treffend umschreibt.
Die Geschichte ist einfach gestrickt und eigentlich ideal für einen Kinderfilm. Für einen Kinderfilm sprechen auch die dämliche MIDI-Sounds, die wohl die Filmmusik darstellen sollen, und die Darstellung des Raglin. Aber anscheinend ist der Film für die FSK insgesamt zu düster und wurde ab 12 Jahren freigegeben. Leider fallen Menschen ab 12 Jahren bei diesem Film einige Sachen unangenehm auf.
Zum einen kann außer Raglin keiner der Charaktere wirklich Sympathien für sich gewinnen. Das geht soweit, dass man sich eigentlich nur wünscht, dass Raglin, der ja als Troll auch gerne mal Menschen isst, sich den Bratenbengel Liam ordentlich schmecken lässt. Liam mag zwar die Trolle aus dem kleinen Hobbit erinnern, aber er ist auch ein verzogener kleiner Junge, der mit Gewalt und Folter kein Problem hat - und überhaupt ist er ein Arsch. Ich hasse ihn. Auch der auf der DVD-Hülle viel beworbene Aaron Johnson (Kick Ass) trägt außer Fauchen und einer peinlichen Flokati-Hose nichts zum Film bei. Zum anderen schaffen die Charaktere es nicht, eine halbwegs glaubwürdige Beziehung zueinander zu entwickeln, so dass man zum Schluss bei der „vereinten Familie“ einfach nur Schauspieler sieht, die die Szene schnell abgedreht haben wollen. Das ist wirklich schade, denn mit einer besseren Schauspielerauswahl und ein bisschen mehr Mühe bei den Effekten, hätte „Das Imperium der Elfen“ ein wirklich schöner unterhaltsamer Familien-Fantasy-Film werden können.
Die DVD hält leider außer dem Film nur noch ein paar Trailer bereit. Diese sind oftmals in sehr schlechter Bildqualität und nur im O-Ton. Dafür sollte man zumindest bei einem des Russischen mächtig sein.
4 von 10 kürbisgeile Hexen