Der Student Nathanael muss durch unschöne Dinge die ihm in der Gegenwart passieren, an die Ängste seiner Kindheit zurück denken. Er glaubt den Mann aus seinen Albräumen Coppelius in der Person des Wetterglashändlers Coppola wieder zu erkennen. Coppola bringt den Jungen dazu eine Verbindung mit der Mechanischen Frau Olimpia einzugehen. Ob das alles wirklich passiert oder ob er sich das nur einbildet kann aber niemand genau sagen.
E.T.A. Hoffmann war ein großartiger Schriftsteller und der Sandmann gehört klar zu meinen Lieblingsgeschichten von ihm. Und auch für die Spätromantik ist dieses Werk nicht unwichtig.
Die Hauptrolle in diesem Kunstmärchen spielen Augen. Augen sind der Spiegel der Seele. So kann man also deuten das der Sandmann den Kindern nicht einfach nur Sand in die Augen streut sondern ihnen dadurch die Augen trübt und somit ihre Seelen verunreinigt. Außerdem meint Nathanael an Olimpias Augen zu erkennen das sie eine Maschine ist. Ein anderer für mich interessanter Punkt ist die Widerspiegelung des Frauenbilds das damals gängig war. Das durch Olimpia als Maschine kritisiert und hinterfragt wird. Man könnte noch wahnsinnig viel mehr zu dieser Geschichte schreiben aber das Internet ist voll mit wirklich extrem detaillierten Interpretationen und tollen Abhandlungen an die mein Geschreibsel hier niemals rankommen könnte. Also lasst euch einfach gesagt sein das sich das lesen/zuhören wirklich lohnt!
Diese Version wird von Helmut Winkelmann vorgelesen der allen Hörspiel Fans als der Tonstudio Braun John Sinclair bekannt sein sollte. Auch wer des Öfteren mal Dokus schaut kennt seine Stimme 100%!
Wie immer liest er sehr ruhig und toll betont. Für Manche wohl etwas zu ruhig aber mir gefällt es sehr.
8,9 von 10 knarrende Treppendielen
