Der Autor Hank Lewis lebt nach dem Tod seiner Eltern zurückgezogen mit Familienhund Buster in einer ruhigen Nachbarschaft. Als er bei einem Spaziergang dem neuen Nachbarn Elan Whisk begegnet sind beide nicht besonders voneinander angetan. Tatsächlich scheint Whisk irgendetwas im Schilde zu führen und Hank fühlt sich zunehmend von ihm beobachtet.
Beim durchlesen der Credits fiel mir neben einigen bekannten Sprechern vor allem ein Name auf. Patrick Holtheuer wird hier sowohl unter der Rubrik „Regie“ sowie „Idee“ geführt. Nach Ansicht des Fotos im Booklet verstärkte sich bei mir das Gefühl den Herren irgendwoher schon zu kennen. Mein Verdacht sollte sich bestätigen, als ich im Bücherregal zu Annette Bastians „Das Erbe der Kassettenkinder“ griff und darin blätterte, bis ich auf das Interview mit einem Hörspielfreak und Betreiber der Website hoerspielhoelle.de stieß und mir die nur etwas jüngere Version von Patrick Holtheuer entgegen grinste. Die Hörspielwelt ist doch kleiner als man denkt. Außerdem gibt mir das die Hoffnung, dass aus uns auch noch mal was wird :)
Zurück zu MindNapping. Die Serie zeichnet sich durch in sich abgeschlossene Stories aus, die sich alle dem Bereich „Psychothriller“ zuordnen lassen. „Psychosen, Geisteskrankheiten, Urängsten, das Spiel mit den Sinnen.“, wie es im Booklet heißt, sind die Themen, die die Reihe umfassen und auszeichnen.
Zu der Geschichte der ersten Folge der Reihe muss ich allerdings sagen, dass sie mir persönlich ein wenig zu vorhersehbar war. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob das möglicherweise beabsichtigt war, um die Aufmerksamkeit mehr auf den Verlauf zu lenken und nicht etwa nur auf einen Twist am Ende der Geschichte zu setzen. Es fällt mir schwer mehr preiszugeben, da ich nicht weiß, ob andere Menschen die Auflösung ähnlich offensichtlich finden, schließlich will ich niemandem die Geschichte spoilern. Nur so viel: Nach ca. einer Viertelstunde hatte ich eine Idee, in welche Richtung sich das Ganze entwickeln würde und sollte auch recht behalten. Das ist zwar schon etwas ärgerlich für mich gewesen, da ich mir nen Bruch im Umgang mit solcher Art Geschichten gewünscht hätte und gehofft habe, dass mich das Hörspiel hier aufs Glatteis führt und einen ganz anderen Twist parat hält, als den von mir erwarteten (Frage: Ist es auch dann noch ein Twist, wenn man bereits damit rechnet?). Allerdings muss man dem Hörspiel zu gute halten, dass die Umsetzung des Finales absolut gelungen ist und ich es in dieser Form noch nicht gehört habe.
Überhaupt wartet das Hörspiel mit jeder Menge guter, so wie kranker Ideen auf, um seine Geschichte zu erzählen und auch Handwerklich ist es wirklich absolut gelungen und braucht sich überhaupt nicht hinter Produktionen größerer Labels zu verstecken. Die Sprecher sind alles andere als unbeschriebene Blätter (Sascha Rotermund, Reinhilt Schneider, Detlef Bierstedt, Jan-David Rönfeldt und Konrad Halver) und leisten alle gute Arbeit.
Wenn sich die Serie nach diesem ersten Übungsstück steigern kann, dann erwartet uns eine wirklich großartige Serie.
Abschließend bleibt nur noch mal zu sagen, dass es sich bei „Auf gute Nachbarschaft“, um ein wirklich gut produziertes Hörspiel mit klasse Besetzung handelt, dass sich leider durch die Vorhersehbarkeit seiner Story keine bessere Wertung erarbeiten konnte als
7 von 10 merkwürdig realistischen Träumen
