Sonntag, 12. Juni 2011

Vampire - Verstecken war Gestern! (2010) [Schröder Media]

Vampire - Verstecken war Gestern! (2010) [Schröder Media]

Ein Kamerateam hat den Auftrag eine Vampir Doku zu drehen. Diesen Auftrag hatten bereits zwei Teams vor ihnen, doch wurden diese verspeist. Das Team macht sich auf den Weg zur Familie des Patriarch Georges um sie und ihre Nachbarn, die bei ihnen im Keller wohnen (da nur Vampire mit Kindern das Privileg besitzen in Häusern zu leben und Kinderlose Familie auf deren Gastfreundschaft angewiesen sind) in ihrem Alltag bzw. Nacht zu begleiten. Hierbei erfahren sie das Vampire in Belgien gesellschaftlich sehr gut integriert sind. So bekommt die Familie ihr “Futter” ,welches meist illegale Einwanderer sind, von der Polizei geliefert, und auch für den Abtransport der Leichen ist gesorgt. Grace, die Tochter des Klans hat das Vampirdasein satt, sie will um jeden Preis ein Mensch sein. Und begeht mehrfach Suizid, allerdings nicht auf eine Art die Vampire sondern Menschen töten würde. Daher bleiben ihre Versuche auch erfolglos und sie muss weiter mit ihrer ausweglosen Situation klarkommen. Auch Samson der Sohn der Familie ist eher von der missratenen Sorte. Sein Interesse gilt allein dem Sex, welcher bei den Vampiren eher ein unkomplizierter und grenzenloser Zeitvertreib ist. So ist es auch nichts ungewöhnliches das Samson mit seiner Mutter schläft. Bei all seiner Tollkühnheit schießt er dann aber doch übers Ziel hinaus und bricht das einzige Tabu, er hat Sex mit Eva (Alexandra Kamp), der Frau des belgischen Obervampirs.

Dieser Film ist kein Vampirfilm im klassischen Sinne, sondern eine Mockumentary. Die Vampire kommen völlig ohne Glitzer und sonnengebräunten Oberkörpern daher, sonder klassisch in schwarz mit Leichenblässe. Sie schlafen in Särgen und laben sich wollüstig am Leid ihrer Opfer. Was wir anfänglich für einen schlechten Scherz hielten, entwickelte sich dann doch noch zu einem recht unterhaltsamen Film. Leider war das Vergnügen schon nach knapp einer halben Stunde vorbei, denn ab da passierte nicht mehr viel Neues. Die dunkle Vampirkomödie kann Stellenweise auch als bissige Gesellschaftssatire begriffen werden. So nehmen die Vampire hier eine sehr konservative Rolle ein und reden davon das sie ihr Land sauber halten wollen. Grace spielt eine eher tragische Rolle, so ist sie seit Beginn ihrer Vampirzeit ein Teenager und mitten in der Pubertät gefangen was ihr sehr zu schaffen macht. Diese für uns recht spannenden Teile wurden allerdings recht am Anfang abgehandelt, sodass die Handlung danach eher so vor sich hinplätscherte. Aber spätestens als sie in Kanada ankommen wird es langweilig. Bis auf Grace und die im Keller lebenden Nachbarn waren die Schauspieler eher mäßig überzeugend. Auch die Synchro war teilweise echt unterirdisch, schlimmstes Beispiel hierfür waren die Mutter der Familie und die Lehrerin im Beißunterricht. Aber keine Sorge Frau Kamps Schnabel kommt selten bis nie zum Einsatz und so bleibt uns das Geschnatter erspart.
Vincent Lannoo hat mit diesem Film eine Vampirkomödie geschaffen die im Ansatz ganz gut ist aber nicht über die volle Spielzeit überzeugen kann. Vampirfreunde und Fans düsterer Komik könnten sich das Ganze jedoch mal ansehen.

6,3 von 10 wandelnde Fleischstücke