Machete (2010)
Den Comic hatten wir schon, hier nun der Film:
3 Jahre nach dem Mord an seiner Frau durch den Drogenbaron Torrez (Steven Seagal) , findet sich Ex-Cop Machete (Danny Trejo) unter mexikanschen Tagelöhnern an der mexikanisch/amerikanischen Grenze wieder. Hier wird er von Booth (herrlich schleimig: Jeff Fahey) angeheuert, den rassistischen Senator McLaughlin (Robert De Niro) umzunieten. Was Machete nicht weiß: Das ganze ist nur als Fake gedacht, um die Umfragewerte des Senators zu steigern. Mit Hilfe der Beamtin Sartana (Jessica Alba) und der Taccoverkäuferin und Untergrundkämpferin Luz aka „She“(Michelle Rodriguez) versucht der Wortkarge Mexikaner hinter das Geheimnis des Komplotts zu kommen. Was in einem Rodriguez Film natürlich heißt, dass bald jede menge Blut, Eingeweide und abgetrennte Körperteile die Leinwand zieren werden.
Tja was soll ich sagen. Filme von Robert Rodriguez sind ganz einfach Geschmackssache. Wer gut durchdachtes und ausgefeiltes Autorenkino möchte, der möge sich, um es gepflegt auszudrücken, doch bitte verpissen.(Ich mag übrigens auch sogenanntes „anspruchsvolles“ Kino. Aber ich weiß auch, was mich bei diesem Regisseur erwartet und beschwer mich nicht im Nachhinein, wenn am Ende nicht Truffaut herauskommt) Ich für meinen Teil bin Fan von Herrn Rodriguez (mit Ausnahme seiner Kinderfilme vielleicht, die ich gar nicht gesehen habe) und wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht.
Es knallt an jeder Ecke, viel Gewalt, wenig Geschichte, dafür unglaubliche Frauen (Michelle Rodriguez und Jessica Alba) und eine ordentliche Prise Selbstironie und Coolness.
Hinzu kommt eine Schauspieler Riege, die jedem Freund von B Movies das Herz höher schlagen lässt. Danny Trejo, Steven Seagal, Cheech Marin, Tom Savini, James Fahey; alles bekannte und beliebte Gesichter. Hinzu kommen dann noch Robert De Niro als schmieriger Senator, sowie Don Johnson als selbsternannter Grenzwächter Von, der sogennante illegale Einwanderer (was es meiner Meinung nach gar nicht gibt, aber ich will hier keine politische Diskussion lostreten) auch schon mal gerne über den Haufen ballert. Den Witz, dass Lindsay Lohan im Grunde sich selbst spielt lass ich jetzt einfach mal außen vor, den haben schon genug Leute gemacht.
Danny Trejo als Machete macht genau das, was wir von ihm gewohnt sind und was wir alle von nem Helden in so einem Film wollen: Er redet nur in One-Linern und tötet Leute auf die absurdesten Arten.
Optisch ist der Film ganz in der Grindhouse Tradition von Planet Terror geraten. Vielleicht etwas glatter. Was mich stört ist lediglich die Tatsache, dass es hier und da CGI Blut gibt, was aber den Exploitation/B-Movie Charakter unterstreicht (Wenn man aktuelle Filme zum Maßstab nimmt).
Ich jedenfalls hatte über die volle Länge des Filmes ein breites Grinsen im Gesicht und wenn ein Film es schafft, dass ich Jessica Alba nicht nervig finde ist das schon ne ziemlich große Leistung (Wobei in Sachen Coolness und Optik in diesem Film keine an Michelle Rodriguez rankommt, aber das ist nur mein persönlicher Geschmack. Hey die Frau unterstützt Sea Shepherd, ich glaub ich hab mich verliebt :-) )
Ich hätte auch nichts dagegen die, wohl nur als Gag gedachten, erwähnten Fortsetzungen mit den Titeln „Machete Kills“ und „Machete Kills Again“ zu sehen.
Den Film kann man natürlich auch als Satire auf die amerikanische Einwanderungspolitik und somit auch als Gesellschaftssatire sehen, allerdings würde ich auch nicht zu viel in den Film hineininterpretieren, denn alles, was man sieht ist ziemlich offensichtlich.
7,5 von 10 kurzberockten und Maschinenpistolen schwingenden Krankenschwestern