Es sind die 109. Frühlingsferien für die fünf besten Freunde und so finden sie sich abermals zum Osterfest bei Onkel und Tante im idyllischen Kirrin ein. Das Frühlingswetter ist so bezaubernd, dass die Kinder die ersten warmen Sonnenstrahlen dazu nutzen wollen am berühmten Strand des Dorfes die Badesaison zu eröffnen.
Doch bevor sie zum Sonnenbaden aufbrechen animiert Onkel Quentin die Fünf dazu einmal im Garten des Landhauses auf Ostersuche zu gehen, doch dabei findet Timmy der Hund keine süßen Leckereien, sondern eine arme verletzte Taube. Sie ist aber keine gewöhnliche Taube sondern eine echte Brieftaube, sogar mit kleinem Röhrchen am Fuß welches allerdings nur eine scheinbar leere Botschaft enthält. Sie gehört dem Taubenzüchter Mr. Winston, dieser ist allerdings alles andere als zufrieden über die Rettung seiner Taube, denn seine kleine Tochter Molly scheint entführt worden zu sein.
Der Verdacht fällt ausgerechnet auf den alten Pete Hobson der ohnehin schon schwer gebeutelte, ehemalige Gärtner der Familie Winston, ist nur wenige Wochen zuvor in ein Pflegeheim für Senioren gebracht worden. Undenkbar das dieser arme Mann zu so einer Tat fähig wäre denken die fünf Freunde und sind entsetzt über die Zustände in der dortigen Heimanstalt. Die Leiterin Miss Marlow ist komplett mit ihrer Verantwortung dort überfordert, ist unhöflich, sperrt Patienten ein und bindet Mister Hobson sogar an sein Bett damit dieser Nachts nicht "herumläuft".
Aber hat sie auch etwas mit dem Verschwinden der kleinen Molly Winston zu tun? Das ganze detektivische Gespür unserer Helden ist gefragt um den rätselhaften Vorgängen auf die Spur zu kommen.
Nicht nur eine typische Entführungsgeschichtet bietet die Folge 109. Es gibt süße Tiere, geheime Nachrichten, Spannung und Abenteuer. Okay vieles davon gibt es auch in anderen Folgen, was allerdings dieses Mal neu und ähnlich überraschend ins Ohr geht ist die deutliche Sozialkritik, denn im Rahmen seiner Möglichkeiten (es ist halt ein Kinderhörspiel) greift die Geschichte tatsächlich einen brennenden Missstand in unserer heutigen Gesellschaft auf. Der Pflegenotstand und die Zustände in deutschen und europäischen Einrichtungen ist wegen kleiner Budgets und überfordertem Personal eine große Herausforderung für die Industrieländer. Das Thema für Kinder aufbereiten und in eine spannende Entführungsgeschichte zu kleiden ist eine kluge Idee um zumindest einen Sinn für dieses komplexe Thema zu vermitteln. Die Rahmenhandlung ist dabei leider eher mager die Nebencharaktere bleiben eher blass und klischeehaft und die Auflösung mit samt mutiger Rettungsaktion ist etwas zu unmotiviert.
Qualitativ ist das Hörspiel wie alle modernen Europa-Produktionen hochwertig, aber wegen der teilweise noch analog eingespielten Geräusche nicht perfekt. Die Sprecher sind gut bei der Sache, nur manchmal scheint mir Dick eine etwas zu tiefe und erwachsene Stimme für einen kleinen Jungen zu haben, aber die Spreche sind ja nun auch schon Mitte Zwanzig bis Anfang Dreißig.
Die 109. Folge der Fünf Freunde überraschte im Review durch eine sozialkritische Note die mir gut gefallen hat, aber in der Gesamtausführung letztlich aber nur eine weitere "normale" Folge mit gängigem Muster und schwachem Schlussteil.