Horrors of Spider Island (1960)
Eine Gruppe freizügiger Tänzerinnen stürzt während des Flugs zu einem Auftritt in Singapur über einer Insel ab. Einige Mädchen und auch männliche Begleiter überleben das Unglück. Wären sie doch besser gestorben! Denn was sie auf der Spinneninsel erwartet ist schlimmer als der Tod. Eine gigantische, radioaktive Spinne beisst einen der Männer, der sich kurz darauf in einen Spinnenwerwolf mit Mammutkrallen verwandelt. Während die Frauen nur versuchen möglichst knapp bekleidet zu sein und dabei immer so verführerisch zu wirken wie geht, kommt eben dieser Spinnenwerwolf mit seinen Mammutkrallen um ihnen den Spaß am verschollen sein zu verderben.
“Horrors of Spider Island” ist eigentlich ein recht typischer B-Movie Streifen der amerikanischen, reißerischen Art. Etwas Science-Fiction, etwas Tierhorror und vor allem Anleihen an “Wolfman” bilden die Basis dieses Autokinoklassikers. Nur die erwähnte Spinne bekommt leider nur eine sehr kleine Nebenrolle. Allerdings ist der Film dann doch nicht so gewöhnlich, denn für das Jahr 1960 gehen alle Szenen zwischen den Monsterattacken schon sehr in Richtung der Nudie Cuties. Die Damen sind jedenfalls immer sehr knapp bekleidet, flirten mit der Kamera und tun auch alles um die Zuschauer des Jahres 1960 ratterdoll zu machen. Zumindest bei den erzkonservativen hat es geklappt. So berichtete die katholische Filmkririk: “Horror plus „Sex“. Ein nicht mehr zu unterbietendes Schundprodukt.”
So würde ich das jetzt nicht ausdrücken, aber ganz unrecht hat man ja nicht. Der Film ist schon nicht besonders gut und aus heutiger Sicht ist es eigentlich nur lustig anzusehen wie die Damen sich ins Zeug oder eben daraus legen. Für 1960 ist das gezeigte durchaus gewagt und ich kenne nur die zensierte Version. Die unzensierte Version kam unter dem Titel “It's Hot in Paradise” in die USA. Es ist nämlich so, dass es sich gar nicht wirklich um einen amerikanischen Film handelt. In Wahrheit handelt es sich bei “Ein Toter hing im Netz” um eine deutsche Produktion. On Location in Jugoslawien drehte damals Fritz Böttger den Film unter den Pseudonym Jaime Nolan. Also einer der wenigen deutschen Horrorfilme der Nachkriegszeit und schon allein deshalb spannend. Es existiert soweit ich weiß aber keine Kaufversion die unzensiert ist und ich kenne eh nur die englisch synchronisierte. Bei der US-Version hat sich übrigens der amerikanische Gaststar Alexander D'Arcy nicht selbst gesprochen sondern einem recht talentlosen Herren seine Stimme überlassen.
Entstehung und Veröffentlichung sind also kurios, genauso wie durch die seichte Erotik damalige Grenzen ausgelotet wurden. Der Horror ist dafür aber völlig in die Hose gegangen. Die Spinne sieht albern aus und das Wolfmannmonster ist zwar von den Make-Up Effekten her was gutes geworden, das Monster darf aber nichts tun und rennt letztlich verschreckt ins Wasser du dann ist Ende.
Kann irgendwie unterhalten, ist aber wirklich nicht gut. Neugierige sollten trotzdem mal reinschauen.
4 von 10 Mammutkrallen