John Sinclair 2000 - 96 - Pandoras Botschaft (Lübbe Audio)
Die kleine Ortschaft Billings in Schottland wäre eigentlich nicht von großem Interesse. Für den Kampf gegen die bösen Wesen aus der Unterwelt ist sie mittlerweile aber unverzichtbar geworden. Dort lebt nämlich Pater Ignatius (Markus Stolberg) aus dem St. Patrick Kloster. Für den Geisterjäger John Sinclair (Frank Glaubrecht) und seinen Wegbegleiter Suko (Martin May) stellt der nette Pater nämlich die Silberkugeln her, die immer gut gegen Werwölfe und anderes dämonisches Getier helfen. Dieses mal kommt die Post aus Billngs jedoch nicht vom Pater und es handelt sich auch nicht um neue Munition. Stattdessen handelt es sich um ein Ersuchen nach Hilfe von dem Arzt Dr. McGovern (Thomas Cermak). Eine mysteriöse Krankheit rafft die Bewohner nach und nach hin und nichts scheint die Epidemie noch aufhalten zu können. Suko und John führt es daher natürlich sofort nach Schottland, aber nicht nur sie haben das Land der Hochmoore bereist, sondern auch Lady X (Katrin Frölich) und Xorron (Udo Schenk) tauchen plötzlich auf. Hinzu kommt noch die unheimliche Pandora (Eva Meckbach), die nicht nur Xorron entführt, sondern auch Pamelas Würfel. Was hat es mit dieser Figur der Antike auf sich? Und was bedeutet ihr Auftauchen in unserer Zeit?
In der Hörspiel Umsetzung von John Sinclair Band #250 führt man uns einmal mehr nach Schottland. Dort gilt es dann gegen Lady X, Xorron, Pandora und eine geheimnisvolle Krankheit anzutreten. Um das bedrohte Dorf zu retten muss Suko diesmal sogar mit Lady X und ihrer MP zusammenarbeiten. Die Handlung ist soweit eigentlich total okay, es gibt eine mysteriöse Zeitreise, durch die Krankheit wird etwas Druck und Tempo aufgebaut und Pandora ist als Widersacherin mal etwas besonderes und eine gerngesehene Abwechslung von den ganzen Vampiren und Zombies. Allerdings hätten auch so 10-15 Minuten weniger vollkommen ausgereicht. Am Ende war das knapp eine Stunde dauernde Abenteuer doch sehr zäh und langarmig. Vor allem während Lady X mit den Helden kooperieren musste hätte man noch sehr viel mehr Spannung erzeugen können. So plätschert einiges eher so nebenher vor sich hin.
Wie immer ist Katrin Frölich deutlich drüber und übertreibt es auch wieder einmal. Letztlich natürlich nicht ihre Schuld, genauso wie die teilweise generischen Dialoge, die ständig mit den selben Floskeln bestückt werden, aber auf die Dauer eben doch anstrengend. Glaubrecht und May schwanken wie so oft zwischen gut und merklich gelangweilt routiniert, bekommt man aus den Rollen wohl auch nicht mehr heraus. Kleine Rollen wie die von Thomas Cermak, Maria Hartmann oder auch dem kurzen Gastauftritt von Susanna Bonasewicz bringen jedoch spaß und wirken meist unverbraucht. Ist natürlich wieder meckern auf hohem Niveau, aber es wäre durchaus möglich die Reihe auf ein höheres Level zu bringen.
Dies liegt aber nicht nur an der nur mittelmäßig spannenden Geschichte und zu routinierten Sprechern, sondern vor allem an der immergleichen Umsetzung. Auch bei dem 96. Anlauf ist die Bearbeitung krachig. Man versucht mit möglichst stumpfen Mitteln Atmosphäre zu erzeugen. Statt also schleichenden Grusel, clevere Schockmomente oder sonst was einzuarbeiten nimmt man krachige Effekte und einen treibenden Soundtrack. Dabei kommt natürlich auch in diesem Fall kein schlechtes Hörspiel heraus, aber eben auch nur wieder genau die Art von Popcorn Actiongrusel ohne Herz und Verstand den die Macher auf diese Weise wohl für immer kopieren werden. Per se kein Verbrechen, wenn zwischendurch auch mal eine etwas anspruchsvollere Folge locken würde oder das Hörspiel es mal schaffen würde die Hörer tatsächlich vor Spannung zu fesseln.
6,7 von 10 Kreuze aus der Hausapotheke