Sprite #4 - Turm des Todes (Carlsen Manga)
Die japanische Schülerin Suh und ihre beiden Freundinnen Kiriko und Miki haben gemeinsam eine schreckliche Katastrophe überlebt. Ein Ozean aus dunkler Zeitmaterie ist über ihre Stadt hergezogen nur sie und wenige andere Menschen, wie zum Beispiel Suhs Onkel Shogo konnten der Zeit entkommen. Von 2008 in Jahr 2068 teleportiert kämpfen sie nun in der Zukunft um ihr Leben. Ihnen stehen Mutanten, mörderische Killerkinder und riesige Insekten und andere Tiere entgegen. Wenn man allerdings einen skrupellosen Yakuza als Beschützer an seiner Seite hat, kann man sogar so was überleben. Allerdings muss den wenigen Überlebenden auch klar werden, dass sie so gut wie Niemandem vertrauen dürfen. Jedenfalls nicht wenn man weiter überleben möchte.
Mangaka Yugo Ishikawa lässt uns im vierten Band von Sprite erstmals sehen, was in den verlorengegangenen Dekaden geschehen ist. Über alte Handynachrichten erfährt Suh davon wie ihre Familie und der Rest der Welt auf das Verschwinden der Menschen reagiert haben. Hier verpasst man die Chance wirklich gutes Drama in die Geschichte zu bringen. Stattdessen gibt es so zwar etwas Lückenfüllung und es ist durchaus wichtige diese Informationen zu bekommen, trotzdem hätte man das geschickter anstellen sollen. Abgesehen von den Informationen aus der Vergangenheit und einem weiteren kurzen Auftritt des Flusspferds gibt es noch eine kleine Verschwörung und einige andere altbekannte Gefahren der Reihe. Am Ende hat man jedoch nicht wirklich das Gefühl viel weiter gekommen zu sein. Ein etwas rasanterer Fortschritt wäre schon cool gewesen. Nach all dem aufholen in diesem Band, kann der nächste aber von Beginn an nach vorn preschen. Hoffen wir mal das es auch geschieht.
Suhs Emotionen können durch die Zeichnungen sehr gut rübergebracht werden, genauso gut, manchmal auch besser, ist das Artwork bei der Action. Es geht düster zu in der Zukunft. Nicht nur fiese Insekten sondern auch eklige Mutanten greifen an, Leute werden verspeist und krasse Gun Action darf nicht fehlen. Die düstere Atmosphäre kann dabei aufrecht erhalten werden und auch ansonsten ist der Manga optisch stets auf hohem Niveau zu verorten. Insgesamt vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig und in diesem Fall manchmal etwas lahm, trotzdem aber ohne weiteres ein kleines, feines Lesevergnügen.
7 von 10 berüchtigte Türme