Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung #40 - Ghost Rider: Die Strasse zur Verdammnis (Hachette)
Enthält die US-Hefte “Ghost Rider Vol. 5 #1-#6”.
Auf der Erde wird Ex-Stuntman Johnny Blaze als der grausame, dämonische Rächer Ghost Rider von allen Verbrechern und Schurken gefürchtet. Zur Zeit halten ihn jedoch die Dämonen der Hölle am selbigen Ort fest. Jede Nacht versucht er aufs neue zu fliehen, doch jedes mal erwischen ihn die Dämonen und fressen alles bis auf seine Seele auf. Während der Ghost Rider verzweifelt versucht zu fliehen tut sich auch auf der Erde einiges. Earl Gustav, der CEO von Gustav Petroleum sitzt seit einem selbstverschuldeten Autounfall unter Alkoholeinfluss im Rollstuhl. Er ist von Hass zerfressen und würde alles dafür tun, die Welt mit ins Elend zu ziehen. Dazu hat er den Plan geschmiedet seine gesamte Chefetage dem Teufel zu opfern, denn so schafft er es den Dämon Kazann auf die Erde zu bringen. Aufgehalten werden, kann dieser Plan nur noch von den beiden Erzengeln Malachi und Daniel. Ihr Bruder Micah war es einst, der gemeinsam mit Luzifer den Aufstand gegen Gott gewagt hatte und sich von da an Kazann nannte. Die beiden Erzengel helfen nun Johnny bei seiner Flucht und gemeinsam mit weiteren ungewöhnlichen Unterstützern macht sich das ungleiche Trio auf Dämonenjagd.
“Die Straße zur Verdammnis” ist eine äußerst düsterhumorige, super finstere Miniserie von Garth Ennis (Dicks). Die Parallelen zu Preacher sind nicht von der Hand zu weisen, allerdings ist Ennis hier weniger bissig und tobt sich eher in Punkto Horror und wahnsinniger Action aus. Inhaltlich bekommt ihr einen Actionblockbuster ohne zu viel Hirn. Der zynische Humor und Religionskritik paaren sich mit einem teilweise heillos merkwürdigen Plot. Dazu muss man eigentlich nur sagen, dass Gustav irgendwann einen riesigen Bohrer benutzt um direkt in die Hölle rein zu bohren. Ich mag Ennis, auch wenn er sicherlich schon viel intelligenteres geschrieben hat.
Die Story wird für viele Leser aber eh total egal sein, wenn sie erstmal das Artwork gesehen haben. Clayton Crain (Carnage, Carnage U.S.A.) hat hier seine bis heute beste Arbeit vorgelegt. Sein sehr offensiv digital aussehender Stil ist unverkennbar, sieht hier aber nicht so seelenlos aus wie es sonst gerne mal der Fall ist. Die Engel sehen bei ihm manchmal etwas albern oder fehlplaziert aus, aber alles was mit den Dämonen oder der Hölle zu tun hat, sieht zu jeder Zeit richtig krass aus und kann auch schnell mal richtig widerlich aussehen. So lernen wir das die Hölle Texas ist und bekommen zahllose Seiten zu Gesicht, die fast ausschließlich aus schwarzer Farbe bestehen, die höchstens mal mit etwas rotem Feuer und Blut erhellt werden.
Ein cooler Comic, nicht perfekt gealtert, nicht die beste Arbeit von Ennis, aber unterhaltsam.
Ihr bekommt in diesem Band der Hachette Collection nicht wie auf dem Backcover steht die Hefte #1-#6 des vierten Volumes, sondern die des fünften. Aber egal. Wie immer gibt es ein Vorwort, ihr werdet durch eine Infoseite auf den aktuellen Stand der Story gebracht und als Bonus können Variantcover begutachtet werden. Dazu kommen noch zwei Texte über Clayton und über den Ghost Rider an sich.
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