Gingerclown (2013) [Maritim Pictures]
Sam (Ashley Lloyd) ist ein jämmerlicher, schmächtiger Nerd. Oft träumt er davon auch mal dazu zu gehören, aber auch dieses mal auf dem Knutschhügel muss er feststellen, dass er wohl nie einer von den Anderen sein wird. So wird er erneut vom gefürchteten Bully Biff (Michael Cannell-Griffiths) gehänselt. Der Footballteamcaptain, der mit Jenny (Erin Hayes), der Schönheitskönigin der Schule, zusammen ist, geht auch an diesem schicksalhaften Abend auf ihn los. Er drängt ihn dazu, den alten, angebliche verfluchten Jahrmarkt zu betreten, dann darf er sogar ein wenig an Jenny rumfummeln. Um endlich zu beweisen, dass er doch kein Weichei ist, geht Sam sofort los und da sie keine Böcke mehr auf ihren arschigen Freund hat, geht Jenny prompt mit ihm mit. Keine gute Idee wie sich herausstellt: In den Ruinen des alten Rummels wartet so manche eklige Bestie. Da wäre Gingerclown (Tim Curry), der Chef von ihnen, ebenso wie Braineater (Lance Henriksen), Stomachcrumble (Michael Winslow), Worm Creature (Brad Dourif) und Nelly the Spiderwoman (Sean Young).
Lange muss die DVD von Gingerclown sich wahrlich nicht drehen, bevor man erkennt, erneut einen Abend in den Sand gesetzt zu haben. Selbst den besten Film der Welt hätte die überaus gurkige Synchro dahingerafft. Aber selbst mit einer toll eingedeutschten Version, wäre diese kleine Horrorkomödie keine Empfehlung wert.
Man muss den Machern jedoch lassen, mit dem nötigen Bock an die Sache gegangen zu sein. Die vier Monster und die arten wie sie töten sind teilweise einfallsreich, wie gleichzeitig bescheuert und auch schön trashig. Gegen handgemachte Monster und handgemachte Goreszenen kann wohl niemand was haben. Richtig toll sieht es nicht aus, aber man hat sich offensichtlich Mühe gegeben. Zumindest sind die Monsterdesign was besonderes und erinnern ein wenig an die Kreaturen, die damals bei Full Moon die VHS Tapes bevölkert haben. Im O-Ton werden diese Monster dann auch noch von den einzigen Stars dieses Films gesprochen. So hört ihr als Obermonster Tim Curry (Congo). Hinter den weiteren Monstern stecken Lance Henriksen (Die Hyänen), Michael Winslow (Cheech & Chong's heisse Träume), Brad Dourif (Dune) und Sean Young (Blade Runner). Zumindest in der englisch Fassung ist wenigstens das Voice Acting sehr hoch besetzt. Allerdings kann jeder der stimmgewaltigen Stars eine bessere Leistung bringen, als hier geschehen ist. Die anderen involvierten Personen sind dafür dann auch nicht weiter interessant.
Da auch nie etwas anderes passiert, als die Teens dabei zu zeigen, wie sie durch die alten Karusselle stolpern und zwischendurch vielleicht mal ein Monster entdecken bleibt es nicht einfach sich unterhalten zu lassen. Schade um die wenigen guten Momente, insgesamt sollte Gingerclown auch für wahllose Horrorfans nur ein letzter Notnagel sein. Ich fands ganz schön langweilig und auf Dauer, naja eigentlich schon nach wenigen Minuten, scheiße nervig.
Die Bildqualität ist manchmal etwas verrauscht, aber schlecht ist sie eigentlich nicht. Der deutsche Ton ist unerträglich, der O-Ton dank der Starsprecher aber der Höhepunkt des Films. Als Bonus wird auf der DVD noch ein Teil der Starsprecher interviewed.
3,4 von 10 garstige Spinnen