Land of the Minotaur (1976)
Bei ihrem Besuch einer griechischen Ruine der Antike, wird eine britische, dreiköpfige Touristengruppe von einer Sekte entführt. Die Sektenanhänger haben die drei nur geraubt um sie anschließend ihrem Gott, dem großen Minotaurus, zu opfern. Auf Hilfe könnten die entführten eigentlich lange warten, währen da nicht der irische Pastor Vater Roche (Donald Pleasence), einer seiner ehemaligen Schülerinnen - Laurie Gordon (Luan Peters) - und der Privatschnüffler Milo Kaye (Kostas Karagiorgis). Das Trio macht sich an die Rettung der Entführten, geraten dabei aber auch selbst recht schnell in die Fänge der Minotaurenanbeter.
“The Devil's People”, “The Devil's Men” oder in der Public Domain auch als “Land of the Minotaur” bekannt ist eine britisch-griechische Co-Produktion unter der Regie von Kostas Karagiannis. Der Herr hat in seinem Leben über 100 Filme gedreht, von denen es aber nur die wenigsten ins Ausland geschafft haben. Einer dieser Titel ist der hier besprochene. Vor allem liegt es wohl daran, dass man durch die Geldgeber aus England und den USA zum Beispiel den Fernsehserienautor Arthur Rowe (Fantasy Island) fürs Drehbuch gewinnen können. Donald Pleasence (Das Labor des Grauens), Peter Cushing (The Beast Must Die) und die damalige Sexbombe Luan Peters (Draculas Hexenjagd) hätte man ansonsten sicherlich auch nicht bekommen. Vor allem großartige Darsteller wie Cushing und Pleasence werten diesen im Grunde doch trashigen Drive-In Movie bemerkenswert auf.
Dafür ist die Handlung aber mal was neues. Wie oft hat man schon Horrorfilme gesehen die mit Minotaurenkulten und griechischer Kulisse aufwarten können? So wird schon allein das Setting zu etwas einmaligem. Durch die fitten Hauptakteure sind wir dann schon bei einem soliden Filmchen. Da stört es auch nicht mehr zu sehr, wenn einige der Kameraeinstellungen etwas wackelig oder wenig künstlerisch daherkommen. Bei näherem hinsehen kann man auch nicht verdrängen, wie wenig gut, sprich schlecht, die Charaktere teils geschrieben wurden. Ist aber zu verschmerzen, selbst wenn der Film dann insgesamt doch nicht so aufregend war wie zuerst erhofft. Ein paar tolle Darsteller, einige spannende Szenen und ein außergewöhnliches Setting machen den Streifen in jedem Fall zu B-Movie, der zu Unrecht so wenig Aufmerksamkeit bekommen hat und zumindest von den Horrorgeeks gesucht, gefunden und konsumiert werden sollte. Pleasence darf sogar mal ein paar Action Szenen hinlegen, sieht man ja auch nicht so oft.
5,9 von 10 findtere Grafen