Daughter of Darkness (1990) [Maritim Pictures]
Die Amerikanerin Katherine Thatcher (Mia Sara) ist ganz ohne Vater aufgewachsen. Um mehr über ihre Herkunft zu erfahren, reist sie nach Rumänien wo er zuletzt gelebt haben soll. Ernüchtert muss sie jedoch schon kurz nach ihrer Ankunft feststellen, dass ihr Vater wohl schon seit einiger Zeit verstorben ist. Gemeinsam mit Max (Dezsö Garas) einem netten älteren Taxifahrer und dem amerikanischen Botschafter Jeff Devlin (Jack Coleman) und ihrer Urlaubsbekanntschaft Grigore (Robert Reynolds) versucht sie mehr heraus zu finden. Dabei erkennt sie jedoch bald, dass ihr Vater gar nicht wirklich gestorben ist. In Wirklichkeit handelt es sich bei dem vermissten Mann nämlich um Prince Constantine (Anthony Perkins), der es als einziger Vampir geschafft ein Kind zu zeugen. Nun will Grigore sie zu seiner Braut machen und mit ihr dann ganz viele Vampirbabys zeugen, die dann sogar bei Sonnenschein herumspazieren können.
Ich halte nicht unbedingt viel von diesem TV-Movie, aber ohne ihn hätte ich sicherlich nie erfahren, dass echte Vampire mit einer komischen Vorrichtung an der Zunge Blut saugen können. Man lernt ja nie aus. Ansonsten bin ich noch großer Fan von Dezsö Garas, einem sehr erfahrenen Schauspieler aus Osteuropa, der vor allem in Ungarn und Rumänien in zahllosen Filmen mitwirkte. Hier spielt er einen alten sehr kauzigen Taxifahrer, der eigentlich nichts anderes tut, als über seine alten Kriegsgeschichten zu erzählen und wie viele Nazis er dabei erwischt hat. Sympathisches Kerlchen. Leider sind die anderen Figuren sehr viel weniger interessant und vor allem ihre Darsteller sehr hölzern und unglaubwürdig. Mia Sara (20.000 Meilen unter dem Meer) wirkt nie wie ein echter Mensch, jede ihrer Taten kommt gestelzt oder erzwungen vor. Genauso verhalten sich die anderen Figuren wenig glaubwürdig und oft auch unlogisch. In diesem Punkt ist der Film dann doch ein Horrorfilm durch und durch.
Ansonsten ist der Film aber recht harmlos gehalten und hinterlässt einen sehr milden Nachgeschmack. Blut gibt es nur sehr wenig zu sehen und auch ansonsten spart man an Gewalt. Das schlimmste ist wohl Perkins Verbrennungen und der Zungeneffekt. Durch etwas Nacktheit versuchte Regisseur Stuart Gordon (Dolls) dann noch ein bisschen was verruchtes in die Geschichte zu bringen. Trotzdem kann man den Film eigentlich wenig mit dem Schaffen Gordons vergleichen, da er hier doch sehr mittelmäßig und harmlos an die Sache rangegangen ist. Da der Film aber eh in allen Punkten derartig unspektakulär und mittelmäßig ist, kommt er eigentlich eh nur für Gordon Komplettisten in Frage. Auch Gaststars wie Anthony Perkins (Psycho) können da nicht mehr zu viel ausrichten. Leider hat Perkins eh eine verschwindend kleine Rolle, die am Ende nicht viel Einfluss auf das Geschehen ausüben kann. Dafür schlafwandelt er allerdings nicht zu sehr.
Blutleer, meist langweilig und auch für Vampir-Fans nur mäßig interessant. Kann mal gesehen haben, ist aber nicht unbedingt zu empfehlen.
Die DVD von Maritim Pictures hat ein akzeptables Bild der TV-Fassung und in mäßiger VHS Quali bekommt ihr die längere Heimvariante des Streifens. Die Synchro ist okay und weitere Extras gibt es nicht.
4,6 von 10 umfallende Bürdenträger