Vinland Saga #11 (Carlsen Manga)
Nach mehreren Jahren Sklavenarbeit haben sie es endlich geschafft. Auch den letzten Baum haben Thorfinn und Einar von ihrem Acker entfernt. Wenn sie nun noch Weizen anpflanzen könnten sie sich mit etwas Glück mit der Ernte freikaufen. Doch schon wieder müssen sie einen herben Rückschlag erleiden. Einige der freien Dienstleuten haben ihre Felder verwüstet und sie somit für mindestens ein weiteres Jahr zu Sklaven gemacht. Aber verlassen wir vorerst Ketils Hof und machen uns zur dänischen Stadt Jelling auf. Dort verweilt der frisch gekrönte Knut und vergiftet hinterhältig seinen Onkel Harald. So nimmt er ihm endgültig den Thron und lädt den Fluch der Krone auf sich.
Zwei Handlungsorte, zwei vollkommen unterschiedliche Geschichten. Einmal wäre da der ehemalige Prinz Knut, der sich als immer skrupelloser und erbarmungsloser erweist. Selbst vor einem Giftattentat an seinem Onkel schreckt er nicht mehr zurück. Nach seiner Machtübernahme bereitet er sich auf weitere militärische Aktionen vor, um seinen Wirkungskreis sogar noch mehr auszuweiten. Etwas südlicher in Dänemark schuftet Thorfinn und sein Partner auf dem Acker, den sie gemeinsam von störenden Bäumen säubern müssen. Während der Manga in Knuts Abenteuern also sehr auf Intrigen, Politik und monarchisches Ränkespiel fokussiert ist in das auch der eine oder andere Schwertkampf gestopft wird, geht es bei Thorfinns Alltag um das harte Leben eines Sklavens. Dabei wurde recht viel Zeit übersprungen, weshalb die Beiden jetzt schon fertig sind mit ihrem Acker. Wie es das Schicksal aber will, ist beiden das Glück nicht hold und ein Ausweg aus ihrem entbehrungsvollen Leben ist erneut in unerreichbare Weite gerückt.
So bleibt es weiterhin Interessant der Handlung der Vinland Saga zu folgen. In jedem Fall gibt es immer neues zu entdecken und ganz besonders der ernstzunehmende historische Kontext, der bisweilen von Manga- und anderen fernöstlichen Stilmitteln durchsetzt ist kann von mir aus noch lange so weiter gehen. Die Figuren sind spannend, der historische Kontext macht aus ihnen etwas besonderes und der kalte, meist nicht völlig phantastische Erzählstil tut sein übriges.
Die Härte ist gerade dem kantigen Artwork zu verdanken. Auch vor Enthauptungen und der einen oder anderen sehr ekligen Szene schreckt man nicht zurück. Auch die Vergiftung und ihre Folgen ist nicht unbedingt etwas für empfindliche Mägen. Zugleich wird auch die Action gewohnt gut in Szene gesetzt. Die Kämpfe sehen immer schick aus, aber auch in ruhigen Momenten punkten die Zeichnungen und selbst wenn mal nichts zu aufregendes passiert bleibt das Tempo dennoch vorhanden und man möchte stets wissen, wie es weitergehen könnte.
Wem die Prämisse gefällt, kann ich Vinland Saga nur ans Herz legen. Ein richtig dufter Action/Abenteuer Manga, der um reale Ereignisse des elften Jahrhunderts gesponnen wurde.
8 von 10 wundersam sprechende Köpfe