Le Fear II: Le Sequel (2015)
Carlos Revalos (Kyri Saphiris) ist ein strebsamer Regisseur und konnte wirklich schon 22 Filme abdrehen. Dennoch blieb der Erfolg bisher aus. Film #23 soll eine Fortsetzung zu seinem Flop “Le Fear” werden. Niemand will ihm allerdings Geld geben für sein Projekt mit Hexendoktoren, Vampiren, Aliens und anderem Zeug. Schließlich gerät er an einen betrügerischen Nollywood Produzenten, der ihm bei einem Eigenkapital von nur 500k ein Budget von 10 Millionen verspricht. Zudem soll er ganz leicht an die Michael Jacksons Sets aus “Herr der Ringe” kommen und sogar die Dame für die Handgemachten Effekte in “Avatar” können sich verpflichten. Alles scheint perfekt zu funktionieren, aber am Set angekommen wird klar, dass das Sequel noch ein größerer Reinfall werden wird, als der Vorgänger.
In seinem zweiten filmischen Abenteuer lässt der englische Filmschaffende Jason Croot seine Schöpfung, den unerfolgreichen Filmregisseur Carlos Revalos auf einen windigen Filmproduzenten aus Nigeria treffen. Natürlich werden die Dreharbeiten erneut sofort zu einer riesigen Katastrophe und wir können mit ansehen, wie Revalos aufs deftigste scheitert. Gefilmt wurde die Mockumentary im Stile eines wacklig arrangierten Making-Ofs. Moderne cineastische Auswüchse wie der nigerianische Filmboom treffen auf Filme machen mit Herz, aber vollkommen ohne Talent. Das Ergebnis ist eine krude Mischung aus Ed Wood und The Office, letzteres aber eben wenn es nicht um den Büroalltag, sondern um Dreharbeiten zu seinem Genrefilm ginge.
Leider ist der Humor auf Dauer zu krass und viel zu ungeschliffen. Zu Beginn ist die Veralberung der Nollywood Crew-Mitglieder noch wirklich komisch, dann wirkts irgendwann gemein und letztlich ist der ständig wiederholte Gag einfach nicht das witzigste. Viele der Charaktere sind extrem Klischee beladen und einfach viel zu flach. Hauptdarsteller Kyri Saphiris ist darstellerisch unter den Akteuren hier eine glänzende Ausnahme, aber auch ansonsten sind die meisten beteiligten überraschend gute Schauspieler für solch ein Projekt. Die Idee hinter diesem Film fand ich zwar sehr cool und auch recht vielversprechend, der Behind the Scenes Look wird jedoch recht schnell anstrengend, der Humor läuft sich tot und ab ungefähr der Hälfte wird alles nur noch anstrengend. Besonders wenn die Figuren sich planlos gegenseitig anschreien und nur noch nerven.
Als Kurzfilm von bis zu 40 Minuten wäre die Idee sicherlich sehr spaßig gewesen. Auf abendfüllende Länge gestreckt hätte man der Geschichte wohl noch ein paar andere Impulse verpassen müssen, um sich über die gesamte Spielzeit zu retten.
Le Fear II: Le Sequel soll, so wie es zur Zeit aussieht, gegen April nächsten Jahres auf den DVD und Blu-ray Markt geworfen werden. Wem das Konzept gefällt, platte Witze auch auf Dauerschleife nichts ausmachen und wer zudem noch ein Faible für schlecht gemachten Genrefilm hat, sollte vermutlich allein schon aus Interesse mal reinschauen, viel solltet ihr dennoch nicht erwarten.
5 von 10 Flossenhandschuhe