Der erste Mikro-Serien Sammelband zur populären Zeichentrickserie My little Pony fasst die ersten sechs Geschichten aus den gleichnamigen Comics zusammen. Twilight Sparkle, Fluttershy, Applejack, Rainbow Dash, Rarity und Pinkie Pie - in jedem Kapitel steht eine andere Pony-Freundin im Focus und erlebt ein spannendes, lehrreiches oder freundschaftliches Abenteuer.
Twilight steht kurz vor ihrer zweiten wichtigen Zauberprüfung, doch überraschend verschiebt Prinzessin Celestia den so wichtigen Termin, da etwas Dringendes dazwischen gekommen sei. Die junge Stute soll der königlichen Archivarin bei ihrer Arbeit im größten Archiv von ganz Canterlot unterstützt. Doch das gestaltet sich viel schwieriger als angenommen, denn die mürrische Summer Mane ist gar nicht erpicht darauf sich von irgendwem helfen zu lassen.
Das jährliche Sommerbrisen-Festival steht kurz vor seinem krönenden Abschluss, dem Auftritt der Wonderbolts unterstützt von Rainbow Dash und ihrem überall beliebten Überschall-Rainboom. Ehrgeizig wie jedes Mal, geht die junge Pegasus voll an ihre Grenzen und beansprucht dabei ihre Flügel so sehr das sie in einer Gewitterwolke rast. In ihr leben zwei fiese Kobolde, die sich besonders gern an negativer Energie laben und so versucht Rainbow mit einer List den Fieslinge Herrin zu werden.
Eine mit pompös zu beschreibende Modenschau von Rarity geht zu Ende und von allen Seiten gibt es, wie gewohnt, wohlwollende Worte für die eigensinnige Designerin. Doch die Arme hat sich völlig verausgabt und so schenken ihre Freunde ihr kurzer Hand einen Wellness-Aufenthalt. Dieser findet jedoch auf einer Hippie-Farm statt, auf der es anstelle von Erholung überwiegend Arbeit und Dreck gibt. Als Rarity allerdings erfährt, dass die Farm von einem fiesen Pferdemagnaten aufgekauft werden soll, hilft sie den Hippies ihre Bio-Kosmetik an das Pony zu bringen.
Fluttershys geheime Liebe zu Strickwerk führt dazu, dass sie gern bei der königlichen Ausstellung für extreme Kunst teilnehmen möchte. Doch so schüchtern und selbstzweiflerisch wie ein junges Fohlen, traut sich die Gute nicht selbst teilzunehmen. Aus diesem Grund greift sie zu einer Verkleidung und präsentiert unter falschem Künstlernamen ihre gigantische Wollskulptur, doch ihren besten Freunden kann sie natürlich nichts vormachen.
Ponyacci ist der wohl größte und witzigste Unterhaltungskünstler, der je seinen Huf auf die grünen Wiesen von Equestria gesetzt hat. Das ist zumindest die Ansicht von Pinkie Pie, deren großes Vorbild eben jenes Pony ist. Doch langsam kommt der Gute in die Jahre und möchte sich zur Ruhe setzten. Undenkbar, wie Pinkie findet, und so redet sie gemeinsam mit Twilight auf den Künstler ein. Erst sehr starrsinnig, finden die beiden letztlich genau die richtige Lösung um Ponyacci unsterblich zu machen.
Das winterliche Freundschaftsfeuer-Fest steht vor der Tür. Eine besonders geschäftige Zeit auf den weitläufigen Apfelplantagen, aber auch ein Fest der Freundschaft und Liebe. Doch ein seltsames Geschöpf stört diesen Frieden. Der freche Sass Squash klaut des nächtens immer wieder Äpfel und hinterlässt an ihrer Stelle alte Kürbisse. Das kann die gute Applejack natürlich nicht auf sich sitzen lassen und so machte sie sich auf die Jagd nach dem Fiesling aus dem Wald.
Die Geschichten der jungen Ponys bieten zwar einen bunten Blumenstrauß netter Geschichten und jeder kann mit seiner persönlichen Heldin mit fiebern, wirklich bemerkenswerte oder herausragende Erlebnisse gibt es allerdings nicht. Ist bei einem Franchise-Comic allerdings auch nicht so verwunderlich, weil man hier lieber auf die sichere Karte setzt und einfach ein paar putzige Abenteuer mit den bekannten Gesichtern erzählt. Den seichten, aber moralischen Anspruch den das TV-Vorbild hat, finden wir auch hier in so ziemlich jeder Episode wieder. "Du kannst alles schaffen wenn du Freunde hast", "Glaub an dich selbst", "Hilf wo du kannst" sind einige der Leitmotive die hoffnungsvoll und froh verkündet werden. Das geht so weit auch in Ordnung, da es einfach zur My little Pony Reihe passt und letzten Endes dem jüngeren Publikum ein gutes Gefühl vermitteln soll.
Der Zeichenstil orientiert sich an der TV-Serie, wirkt aber nicht ganz so generisch im Computer entstanden, wie die anderen Ausgaben der Reihe. Man sieht den Panels an, dass sie mit der Hand gezeichnet wurden, jedoch gibt es hier und da wirklich Ungenauigkeiten die nicht nötig gewesen wäre, da werden Augen zu zombiehaften Farbpunkten oder die Outlines verrutschen einfach mal komplett. Verpackt ist das Ganze in einem Softcovereinband der mit seiner 156 Seiten fast 500 Gramm auf die Waage bringt und dadurch recht wertig wirkt.
Die sechs farbenfrohen Geschichten im ersten Sammelband der My little Pony Mikro-Serie sind zwar kurzeilig unterhaltsam, bemerkenswerte oder wirklich frische Momente sucht man hier jedoch vergebens.