Die Jagd nach dem heiligen Gral (2001) [Paragon Movies]
Man vermutet das Jahr 1272: Eine Schlacht in Tunesien lies den französischen König Louis IX sein Leben aushauchen. In der chaotischen Zeit nach seinem Ableben ging dann auch noch das Grabtuch von Turin verloren, in das einst ja der olle Jesus gewickelt worden war. Natürlich soll das dreckige Teil wiedergefunden werden, ist ja schließlich was wert und so schickt man fünf junge Ritter nach Theben, wo diese sich allerdings einer ganzen Armee entgegen stellen müssen.
Mein Interesse an diesem Kreuzritterfilm war minimal. Knapp 150 Minuten Suche nach dem heiligen Gral, bei dem es sich in Wirklichkeit um das Turinergrabtuch handelt, sind locker 120 zu viel für mich. Wenn dann auch noch Nullnummern wie Thomas Kretschmann (Immortal) und Edward Furlong (Arachnoquake) die Bühne betreten, gibt es eigentlich keinen Grund mehr überhaupt einen Blick zu wagen.
Da aber Pupi Avati im Regiestuhl sitzt, der unter anderem auch von mir wohlbehütete Perlen wie “Zeder” und “Das Haus der lachenden Fenster” geschaffen hat, die durch ihre pittoresken Naturaufnahmen, wahnsinnig schön arrangierte Szenen, tolle Kameraarbeit, einen hypnotischen Erzählstil und psychedelische Soundtracks überzeugen konnten. Von all dem ist in diesem, zum Teil unsäglich inkompetent gefilmten und zusammengehaltenen Werk nichts mehr zu merken. Nur in den ersten paar Minuten sind Szenen zu sehen, die erahnen lassen können, dass ein talentierter Mensch im Regiestuhl gesessen hat. Viele Szenen führen nirgendwo hin, manches scheint sogar vollkommen sinnfrei zu sein und bleibt bis zu den Credits ohne Bedeutung.
Hätte man alles gestrichen, dass wirklich keine tiefere Bedeutung für die Handlung oder die Charaktere hat, wäre der Film wohl nicht viel länger als 70-90 Minuten. Dann wäre der Film immer noch eine handwerkliche Katastrophe, langweilig und schrecklich gemacht, dafür wäre er wenigstens nicht über zwei Stunden lang. Darstellerisch ist das Ding auch totaler Mumpitz. Thomas Kretschmann ist durchgängig schlimm, aber nicht so schlimm wie Edward Furlong, der selbst daran scheitert unfähig durch den Plot zu stolpern. Sogar F. Murray Abraham (Bloodmonkey) kann da nichts mehr retten und beweist, dass man von ihm in diesem Jahrtausend nicht mehr so viel erwarten sollte.
So keine Lust mehr! Dummer Film von einem tollen Regisseur, der hier entweder keine Lust hatte oder mittlerweile einfach zu alt um noch was zu reißen.
Über Paragon erscheint der Film nun mit einem 10-minütigen Making Of - natürlich auf italienisch ohne Untertitel - und ansonsten ist da noch der Originaltrailer und zwei TV-Spots zum Film.
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