Das Gehirn (1988)
Dieses Review sollte als Warnung verstanden werden! Vielleicht…
Dr. Anthony Blakey (David Gale) ist Fernsehprediger und Sektenführer. In seiner Fernsehselbsthilfesendung “Independent Thinkers” versucht er nicht wirklich seinen Mitmenschen zu helfen. Er wäscht stattdessen lieber deren Hirne und macht sie zu willenlosen Sklaven. Wie er das tut? Eine Aliengehirn hilft ihm dabei und kontrolliert die Gedanken seiner Opfer. Nur Jim Majelewski (Tom Bresnahan) ein frecher, rebellischer Schüler der gerne mal Streiche spielt, erkennt die Wahrheit hinter dem Geschehen im Ort. Aber auch der Doktor und das Hirn bemerken, was Jim bemerkt hat und wollen ihn schnellstmöglich wieder aus dem Weg räumen. So lenken sie alle Menschen so, dass sie glauben, Jim wäre ein Killer und plötzlich ist er für alle der Böse.
Das Gehirn ist schon allein wegen seines Namengebenden Monstervieh eine Empfehlung wert. Hinzu kommt noch die nötige Prise selbstironischer Humor und ebenfalls nicht zu verachten ist die, zwar seichte aber dennoch vorhandene Medienkritik und der Mittelfinger an Sekten, Konformisten und Kleinstadtidylle. Toll sind aber vor allem die duften Effekte. Gleich in der Eröffnungssequenz wird ein Albtraum eindrucksvoll realisiert mit einem vollkommen dynamischen Set. Die Wände kommen näher, der Raum wird enger, ein Teddybär beginnt zu bluten und dann kommen auch noch Monsterhände die nach ihrem Opfer schnappen. Dabei arbeitet man mit Handpuppen, Gummikostümen, Animatronics und es gibt auch ein paar wenige Stop Motion Szenen. Sieht alles gut aus und bringt Spaß.
Wenn man Spaß hat, übersieht man auch recht gutmütig so manchen kleinen Fehler. So fällt das meist recht krude Acting nur manchmal negativ auf und das die Handlung eigentlich nur an manchen Ecken notdürftig zusammenhängt blendet man auch schnell aus. Vermutlich wusste Ed Hunt aber auch selbst um seine Mängel als Regisseur. Jedenfalls hat er sich erst dieses Jahr zum ersten mal seit 1988 wieder in den Regiestuhl gesetzt. Von den Darstellern kenne ich nur George Buza, obwohl ich ihn weniger kenne als seine Stimme, die verlieh er unter anderem nämlich auch immer wieder Beast in verschiedenen X-Men Cartoonserien und Filmen.
Hirnie ist nicht die hellste Glühbirne im Baumarkt, aber dennoch ein unterhaltsamer Streifen. Wer also auf schrullige Monsterunterhaltung abfährt bekommt hier einen netten Film in der Spielart von “They Live”, nur eben noch günstiger.
6 von 10 Menschen im Fernsehen