Demon Knights #3: Das Blut des Grals (Panini)
Enthält die US-Ausgaben Demon Knights #16-#23.
Seit der letzten Schlacht der Demon Knights in Avalon sind 30 Jahre vergangen. 30 Jahre in denen sich vieles getan hat. Jason Blood kann Etrigan nicht mehr beschwören und auf Exoristos wurde ein Kopfgeld ausgesetzt, das sich mächtige Wisentreiter sichern wollen. Von eben diesen Reitern wurde auch schon die Reiterin und Ystin gefangen. Es stellt sich heraus, dass Al Jabr, übrigens der einzige der Knights der nicht unsterblich und daher immens gealtert ist, seine alten Kampfgefährten wieder versammeln wollte. Zwar ist er nun Herrscher über die Stadt der Wunder, doch selbst seine hochentwickelte Stadt hat keine Chance gegen die neue Bedrohung. Cain und seine Vampirarmee zieht durch die Lande und verwandelt jeden und bald werden sie den heiligen Gral in die Hände bekommen. Natürlich müssen die Helden dies vernichten. So befreien sie gemeinsam Jason Blood aus der Quälerei des Vandalen, Madame Xanadu holt Etrigan zurück und gemeinsam versuchen sie die Vampirplage aufhalten. Dazu müssen sie unter anderem sogar zurück zu Exoristos einstigen Heimat, der Insel der Amazonen aufbrechen.
Nach 16 Ausgaben (zählt man die #0 mit) legte Paul Cornell seine Arbeit bei den Knights nieder und reichte das federführende Schwert an Robert Venditti weiter. Venditti, bis dato vor allem für “The Surrogates” bekannt, stand mit seinem kurzen Run vor einer sehr schweren Aufgabe. Einerseits musste er die noch sehr junge Serie innerhalb seiner 8 Hefte zu einem befriedigenden Ende bringen, gleichzeitig musste er sich aber auch an den Leistungen Cornells messen lassen, der nicht nur die Messlatte ziemlich gelegt hatte, sondern auch ein paar originelle Figuren erschuf, die außer ihm noch niemand kontrollieren durfte.
Gelungen ist Venditti diese schwere Aufgabe relativ gut. Sein Run kommt zwar nie an die einzigartige Güte von Cornells Writing heran, schlecht ist das leider letzte Trade dieser tollen Reihe trotzdem zu keiner Zeit. Es ist zwar eine klar anders gerichtete Handschrift zu erkennen, aber dem Stil der Reihe bleibt man trotzdem treu. Das Ergebnis ist eine clevere Fanstasy Story, modern geschrieben, intelligente Dialoge und gefüllt mit vielen Anspielungen auf neue und alte Sagen. Weiterhin ein sehr guter Comic, der es unter den vielen schlechten und mittelmäßigen DC Veröffentlichungen eigentlich hätte leicht haben sollen und noch viele Ausgaben mehr verdient hätte. Dafür war es dann aber vermutlich doch zu wenig Klischee um die stumpfe Masse anzulocken.
Als Zeichner wurden Bernard Chang, Chad Hardin und Phil Winslade verpflichtet, die teilweise auch für die Tuschen zuständig waren. Der Look wird der Prämisse gerecht und sieht durchgängig gleichbleibend gut, egal bei welchem der Künstler. Einziger Kritikpunkt sind die Farben, die leider teilweise zu viele Details schlucken, was aber zur Zeit eh überall und viel zu oft passiert. Die beste Design Idee sind eigentlich die berittenen Wisente, die dank ihren Rüstungen aussehen wie gigantische Gürteltiere mit Hörnern. Schnafte! Auch gut hat mir gefallen, wie unterschiedlich die vielen Handlungsorte geraten sind. Von Winterlandschaften, über das satte Grün Mitteleuropas bis hin zu einer sandigen Metropole im nahen Osten, sowie der Insel der Amazonen ist eigentlich alles dabei.
Demon Knights findet vollkommen zu unrecht schon nach drei Sammelbänden ihr Ende. Ich hätte mir mehr gewünscht, aber wenigstens haben wie so eine kurze und in sich schlüssige Story bekommen. Wer Fantasy Comics mag, auch ohne DC Fan zu sein, sollte sich am besten gleich alle drei Trades sichern. Gibt wenig in dem Genre, das in der letzten Zeit so viel Freude gemacht hat.
8 von 10 neue Pferde