Freitag, 8. August 2014

The Devil's Gift (1984)

The Devil's Gift (1984)

Wenn der Affe zwei mal klimpert!

Der Halbwaise Michael (Struan Robertson) lebt mit seinem Vater David Andrews (Bob Mendelsohn) ein beschauliches Leben in einem kleinen amerikanischen Vorort. Eigentlich alles super, nur der versucht komische Nachbar Pete (Bruce Parry) ist manchmal etwas anstrengend. Zu seinem zehnten Geburtstag bekommt er von Susan (Vicki Saputo), Davids neue Flamme, einen Zimbelaffen geschenkt. Zuerst freut er sich, doch jedes mal wenn der kleine Stoffaffe seine Becken gegeneinander schlägt, dann kommt es zu einem unverhofften Todesfall. Erst müssen Omis Topfpflanzen dran glauben, dann eine Stubenfliege, die Goldfischin und schließlich sogar ein armer Hundie. Seine Opfer werden jedenfalls immer größer und so langsam kann auch David sich denken was los ist. Zur Sicherheit konsultiert er ein Medium. So wird klar, im Affen steckt ein Dämon und lange wird es nicht mehr dauern, bis er sich sein erstes Menschenleben holt.

Es tut mir ja wirklich leid, aber auch wenn dieses teuflische Geschenk einer der schlechtesten Filme ist, die ich in der letzten Zeit gesehen habe, muss ich gestehen gut unterhalten worden zu sein. Okay, die erste halbe Stunde ist wirklich nur schwer zu ertragen. Der Film ist in jedem Punkt ziemlich räudig. Weder die Kameraarbeit, noch die Ausstattung, Darsteller, Plot, Dialoge oder sonst irgendwas können überzeugen. Selbst die Credits schaffen es nicht die Namen der Darsteller richtig zu schreiben. Noch schlimmer ist eigentlich nur noch, dass es Regisseur Kenneth J. Berton und zwei weitere Schreiberlinge gebraucht hat um eine Stephen King Kurzgeschichte (The Monkey) zu kopieren. Dafür hat Berton wenigstens nichts anderes mehr filmen Dürfen. Denn außer diesem Film hier hat er nur noch an “Merlin's Shop of Mystical Wonders” mitgewirkt, ein Anthologienfilm, der zur Hälfte aus einer Kurzschnittfassung von Devil’s Gift besteht. Einigen dürfte der Film in dieser Version aus Mystery Science Theater 3000 bekannt sein.

Wer den Film aber nur daher kennt, wurde um ein paar der besten Szenen betrogen worden. So fehlt zum Beispiel eine meiner Lieblingsszenen. Der Vater, gespielt von dem einzigen charismatischen Menschen am Set, versucht den Affendämon aus dem Haus zu bekommen. Allerdings will er nicht, dass dieser etwas davon mitbekommt. So beginnt er unauffällig Staub zu wischen und dabei den Zimbelaffen zufällig in den Müll zu fegen. Als es nicht klappt holt er dann den Staubsauger, mit dem es ihm dann letztlich gelingt. Ohne flachs, eine der Spannungsspitzen dieses putzigen Filmes. Auch toll: Nie gab es einen Horrorfilm, der durchgängig so toll beleuchtet ist wie dieser. Vielleicht nicht wirklich toll, aber dafür bestens ausgeleuchtet, auch wenn es der eh nicht vorhandenen Atmosphäre nicht gerade gut tut.

Wie gesagt aber vollkommen egal. Hat man die erste halbe Stunde überstanden, die leider wirklich unheimlich öde ist, geht es langsam los. Das Acting wird noch schrecklicher, vor allem Vicki Saputo ist mehr Roboter als Mensch. Dabei wird sie zwei Male vom Affen besessen um den Jungen zu töten. Was natürlich keinen Sinn ergibt. Schließlich kann der Affe alles und jeden mit einem Ton umbringen. Bei Michael macht er sich aber die Mühe die Stiefmutti zu kontrollieren und versagt dabei mehrmals. Geiler wird es aber wenn der Affe in einer unfassbar langen Szene versucht den Vater in der Dusche zu töten. Scheinbar funktioniert seine Magie überhaupt nicht mehr und erst versucht er ihn mit heißem Wasser zu kochen und als es nicht funktioniert, nervt er ihn lieber beinahe zu Tode, indem er ihn mit Matsch besprüht. Famos schlecht und irgendwie niedlich. Irgendwie schafft es Bob Mendelsohn jedoch dabei zu unterhalten. Das Finale ist dann aber wirklich der Hammer und kann überraschen und zu Lachkrämpfen führen. Gruselig wird es dabei allerdings nie und auch Blut und Gewalt sind bis auf wenige Szenen absent. Dafür gibt es einen sehr kurzen Auftritt eines Gorillastinktierkostüms zu sehen. Hammer! Allein deshalb Gold in meinen Augen.

Totaler Schwachsinn, aber auch irgendwie Sympathisch in seiner Unfähigkeit. Nicht annähernd alle abstrus schlechten Momente wurden hier erwähnt und auch unendlich viele Continuity Fehler können gefunden werden. Zum Beispiel sind sogar die Frisuren der Charaktere von Szene zu Szene unterschiedlich, da der Film verteilt über mehrere Monate nur an den Wochenenden gedreht wurde und somit viel Zeit zwischen den Shootings verstrichen ist. Auch kann man ein Trinkspiel daraus machen wie oft der AT-AT aus Star Wars als Marsraumschiff betitelt wird oder wenn man immer was trinkt, wenn E.T. Merchandise oder ein Cartoon beziehungsweise Anime, unter anderem “Balloon Land” und “Ultraman” gezeigt werden. Gut aber kacke!

6 von 10 Arm brechende Bäume