Ekhö - Spiegelwelt #2: Paris Empire (Splitter)
Mittlerweile könnten sich Ludmilla Tiller und Juri Podrov eigentlich ein wenig in Ekhö, Der Spiegelwelt, einfinden können. Haben sie aber nicht. Seitdem sie durch das Werk des unerfahrenen Preshaun (eine Rasse magischer Eichhörnchen, die die Geschicke der Welt lenken) Sigisbert von Motafiume in das gespiegelte New York stürzten kommen sie aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ludmilla hat einen Stripschuppen geerbt, der gerade seine beste Ausziehdame an die Polizei verloren hat und zudem hat sie auch noch die nervige Gabe bekommen, kurzzeitig von Geistern kürzlich verstorbener besessen zu werden. Da ihr Stripschuppen ohne sein bestes Pferd im Stall kein Geld mehr einbringt gibt sie sich selbst als Tänzerin her um vielleicht wieder einen lukrativen Auftrag in Paris zu bekommen. Dort angekommen wird Sigisbert recht schnell damit beauftragt, den Schlamassel zu bereinigen den er angestellt hat und das geht nur wenn er Juri umbringt. Gleichzeitig verstirbt der französische Prinz bei einem mysteriösen Kutschenunfall. Gleich darauf nimmt der Geist des toten Prinzen Kontrolle über Ludmillas Körper, die sich eigentlich gerade auf ihre große Stripshow einstellt.
Autor Christophe Arleston (Die steinernen Drachen von Troy) und Zeichner Alessandro Barbucci (Monster Allergy) sind wieder zusammengekommen um uns erneut in die Spiegelwelt zu versetzen. Ein Ort ohne Strom, dafür aber mit kleinen sprechenden Nagern, die die Fäden der Welt in ihren haarigen Fingern halten und an dem keine Busse oder Flugzeuge sondern Dinosaurier und Zeppeline euch hinbringen wohin ihr wollt. Der Humor ist relativ harmlos, gleichzeitig voll mit zynischen Anspielungen und typisch für Arleston ist es durchgehend recht schlüpfrig. Dabei bleibt die Geschichte aber durchgehend charmant, vor allem da Ludmilla eine richtig coole und sympathische Hauptfigur ist. Lustig ist auch, dass wir jetzt New York und Paris sowohl in der realen, wie auch Spiegelwelt gesehen haben ist ganz putzig. Die Preshaun tragen auch viel zum Humor bei und am Ende wird das Album auch trotz albernen Geisterszenen ziemlich aufregend und spannend.
Barbucco zeichnet die fremde und doch bekannte Welt mit viel liebe und Hingabe. Vor allem wie detailreich und akribisch er Orte wie den Eifelturm und auch Notre Dame eingefangen hat ist ganz fantastisch. Alles zudem noch ein wenig umgewandelt in den Ekhö typischen Stil. Ein wenig Kolonialstil, etwas Steampunk und dazu noch etwas Feenstaub und fertig ist eine bunte, dreckige, verrückte und meist merkwürdige Welt. Zu erwähnen sind zudem noch die Tanzszenen der hübschen Damen, die ebenfalls mit Klasse und auch etwas Verruchtheit illustriert wurden. Dank der cremigen Farben bekommt alles noch etwas Wärme und einen recht eigenständiges äußeres.
Lustig, ein wenig aufreizend und das alles garniert mit etwas Spannung und einer kleinen politischen Intrige. Das zweit Ekhö Album fesselt auf voller länge und bietet alle Fans von phantastischen Comics ein kurzweiliges Lesevergnügen. Als Bonus hält die Veröffentlichung noch einige Seiten mit Skizzen bereit.
7 von 10 bombige Hunde