Roger Corman’s Dracula (1993) [Maritim Pictures]
Auf einer schicken Penthouse Party lernt die paarungswillige Theresa (Stacey Travis) den exotischen Osteuropäer Vlad (Christopher Atkins) kennen. Schnell fühlt sie sich von dem Schönling angezogen, verliert ihn aber schon bald wieder aus den Augen. Bald darauf ruft man sie beruflich Rumänien und ratet mal wen sie dort trifft. Natürlich den ollen Vladie mit dem sie sogleich anbändelt. Sie ahnt zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass sie in einem früheren Leben mal mit Vlad zusammen war, der in Wahrheit schon einige Jahrhunderte alt und nebenbei noch Vampir ist. Zuerst läuft es auch ganz gut mit den Beiden, doch dann kommt Vlads Erzfeind Alec (Doug Wert) dazwischen, der auch einen Happen von der Amerikanerin abhaben will.
Ich bin ja eigentlich jemand, der alles toll findet, das auch nur irgendwie mit Roger Corman (Frankensteins Todes-Rennen) zu tun hat. Bei dieser öden Billigproduktion verliert er aber sogar mich. Ich werde nicht mehr entschuldigen was er hier verzapft hat. Auf den Regiestuhl setzte Roger Fred Gallo, von dem ich ansonsten nur noch den Weltraumschund “Dead Space - Galaxis des Grauens” kenne - ebenfalls nur schwer zu ertragen. Hierbei handelt es sich leider um keinen beabsichtigen Trash, denn viel mehr haben wir es mit einer Löwbudget Version von “Interview mit einem Vampir” zu tun. Und auch wenn man der Hollywood Vampirschnulze ein ganzes Jahr voraus war, kann man nicht unbedingt durch Originalität glänzen.
Der Plot ist im Grunde nur eine wahnsinnig schmalzige Vampirgeschichte. Liebe überdauert natürlich Jahrhunderte und manchmal wird man wiedergeboren um seine große Liebe wieder zu finden (wie bei Blacula, nur ohne Jive und Honkeys). Alles ja irgendwie niedlich, nur unendlich öde und leider auch schlecht umgesetzt. Sowohl technisch als auch darstellerisch. Christopher Atkins (100 Million BC) könnte auch den Vampir in der Schwarzwaldklinik spielen, Stacey Travis (Ghost World) kann keinem weiß machen sie würde sich mit der Restauration alter Kunstwerke auskennen und Nikolai Sotirov (Puppet Master vs Demonic Toys) ist einfach nur da. Blutig wird es nur sehr selten und selbst dann habe ich mich schon mal schlimmer in den Finger geschnitten.
Fast hätte ich den Soundtrack vergessen. Eine Schande, der hat es nämlich ganz schön in sich und passt nie zur jeweiligen Szene. Meistens ist es gerade richtig dramatisch und dann wird musikalisch so sehr geschnalzt, dass sogar Meat Loaf sich schämen würde.
Saumäßiger Streifen! Gibt wirklich nichts positives zu sagen. Außer vielleicht, dass es mutig ist sich mit diesem Film ein wenig aus der Cormanschen Monstertrashecke zu wagen und mal was anderes zu probieren. Hat allerdings nicht geklappt. Nächstes mal lieber wieder was mit Gummimonstern aus dem All.
Dracula Rising befindet sich in der “Die Hexen und Dämonen Collection”. Darin findet ihr auch “Hexenjagd”, “Eleonore”, “Vlad - Der Pfähler”, “Die Maske des roten Todes” und “Bathory - Die Blutgräfin”. Das Bild ist schäbig, der Ton ebenso. Auf den O-Ton muss man dabei verzichten.
2,3 von 10 schmusige Werwölfe