Manga Madness: 78 Tage auf der Straße des Hasses #1 (Tokyopop)
Vor 28 Tagen, dieser Comic beginnt nämlich aus Gründen am 28. Tag seiner Handlung, killen Roy und sein leichtgläubiger Kumpel durch die Weltgeschichte. Pokémon sowie vermeintlich Pokémon sind ihre ersten, aber noch lange nicht letzen Opfer. Erbarmungslos wird hier alles gemeuchelt was noch zu lebendig ist. Ethische Einwände gibt es bei dem Duo nicht mehr, nur noch blanke Blutlust. Selbst nach 28 Tagen ist noch kein Ende der Gewalt in sicht, ganz im Gegenteil. Weitere 50 Tage des Hasses stehen der Welt bevor. Am Ende der Straße des Hasses steht das Ende der Welt, vorher gilt es aber erstmal alle anderen im Lausbuben Battle Royal platt zu machen. Dumm, aber wahr!
David Füleki ist wieder da und macht einen auf George Lucas. Er nimmt seinen damals noch selbst kopierten und ehrlich zusammengetackerten Klassiker “78 Tage auf der Straße des Hasses”, den er mit seinen Wegbegleitern irgendwann Anfang des neuen Jahrtausends auf der Leipzigerbuchmesse unters Volk brachte, überarbeitet den Schmonsens und fügt wo er nur kann per CGI lustige kleine Tiere ein. Würd mich nicht wundern wenn Darth Vader irgendwann ganz schrecklich laut “Noooooooo” brüllen würde.
Im Gegensatz zu dem, was Lucas mit Star Wars macht, ergibt dieser neue Directors Cut des ollen Schundcomics schon ein wenig mehr Sinn. Schließlich war die Urversion dieses Comics vermutlich wirklich nicht ganz perfekt und ein paar unüberlegte Neuerungen können nur bedingt schaden. Das Ergebnis darf sich sehen lassen und strotzt nur so vor dümmlichsten Humor, der gespickt ist mit unendlich vielen nerdigen Anspielungen auf Comics, Anime, Manga und was man sonst noch so toll findet. Entoman bekommt einen heldenhaften Auftritt und Antagonisten zieht man Max und Moritz heran. Auch fiese Typen, wenn auch nicht annähernd so kranke Fícker wie Roy und Dev. Insgesamt natürlich wieder extrem blödelige Unterhaltung, dabei natürlich ständig politisch unkorrekt und mega daneben, kommt man damit aber klar, wird man bestens unterhalten. Wenn man diese, doch sehr eigene Art des Humors allerdings nicht für großartig hält, sollte man sich auch eine Leseprobe von vornherein sparen um Nerven zu schonen.
Optisch hat die Neuauflage einige neue und sehr viel durchdachtere Panel und dynamischer aufgebaute Seiten zu bieten. Nicht nur, dass sehr viel mehr Gags ihren Platz um Comic gefunden haben, die Zeichnungen sind nun auch sauberer, professioneller und insgesamt auf einem höheren technischen Niveau als die erste Fassung. Zum Einstieg gibt es zudem noch vier neue Farbseiten, die auch einiges her machen. Ansonsten: Zombies, Splatter, Sammelkartenmonster, alberne Visagen und Versteckspielen. Sollte für jeden was dabei sein. Ich war gut unterhalten und bin bockig auf mehr.
7,4 von 10 geschwächte Hirsche