Abby (1974)
Als Soziologe, Archäologe, Schriftsteller, Arzt und Pastor ist Garnet Williams (William Marshall) viel beschäftigt. Im Moment ist er gerade in Nigeria um eine schlimme Epidemie zu bekämpfen. In seiner Freizeit erforscht er eine unbekannte Höhle, dort findet er eine alte Schatulle. Was er durch seine vielbeschäftigte Art nicht bemerkt, ist das er durchs öffnen der Schatulle einen Dämon an seine Familie in Amerika geschickt hat und damit seine Schwiegertochter Abby (Carol Speed) von einem Dämon heimgesucht wurde. So schnell wie er kann fliegt er zurück nach Hause um einen afrikanischen Exorzismus an ihr durchzuführen.
Bei Blaxploitation Horror haben wir ja nicht unbedingt gute Erfahrungen gemacht, man denke nur an Dr. Black. Abby ist da schon ein wenig erfreulicher aber immer noch durchwachsen. Das Problem ist die Laufzeit mit 1 Stunde und 40 Minuten ist der Film zu lang geraten. Während zu Beginn noch gekonnt Stimmung aufgebaut wird, flacht die, natürlich stets trashige, Handlung zusehends ab. Die letzte halbe Stunde ist eigentlich nur noch eine Aneinanderreihung aller Blaxploitation Klischees die bisher noch nicht bedient wurden.
Ärgerlich, da es bis dahin erfrischend spannend zu ging. Das Dämonen Make Up ist gelungen und wird nur spärlich eingesetzt, wodurch der Effekt nicht verfliegt und auch alle anderen Sachen wie Erbsensuppe spucken und Dinge bewegen, die man aus dem Original Exorzisten kennt sind vorhanden. William Marshall der als Blacula wohl unvergessen bleibt gibt auch einen coolen Pastor ab, seine Stimme ist einfach großartig. Auch Carol Speed (Black Samson, The Big Bird Cage) ist ein akzeptabler Dämon. Hohe Bildqualität kann man von einem Film dieser Machart und aus dieser Zeit nicht erwarten und wenn ich ehrlich bin passt die räudige Super 8 Qualität auch perfekt zu so einem Film, nicht ohne Grund werden bei modernen Hochglanztrashstreifen extra Filter benutzt um diese Optik zu erreichen.
6 von 10 vielseitig begabte Männer