Aschenputtel & Hänsel und Gretel (Raute Media)
Nach dem Tanze verschwindet das hübsche, dem Prinzen (Günter Merlau) unbekannte Mädchen, ohne einen Hinweis darauf wer sie sein könnte. Alles was ihm bleibt ist ein Schuh den sie verloren hat. Mit seiner Hilfe will er seine Tanzpartnerin wiederfinden in die er sich verguckt hat.
Hänsel (Jonas Zumdohme) und Gretel (Gwenyth Dimonye) werden von ihren armen Eltern im Wald ausgesetzt, da sie einfach nicht genug Nahrung haben um vier Mäuler damit zu stopfen. Die beiden Kinder scheinen in der Wildnis völlig verloren zu sein, doch als sie eine Hütte aus Süßigkeiten entdecken scheint ihre Not fürs Erste vorbei zu sein. Was sie aber nicht wissen, ist das in diesem Häuschen eine Hexe (Dorothea Hagena) lebt.
Nachdem sich Lausch ja nun leider aus dem Erwachsenen Hörspiel Geschäft zurückgezogen hat, haben wir es nun Raute Media zu verdanken, das wir neuen Stoff von Herrn Merlau bekommen. Denn zum Jubiläum der Gebrüder Grimm, wurden 9 klassische Märchen vertont. Hier soll es also um Aschenputtel & Hänsel und Gretel gehen.
Zu den Geschichten selbst muss ich wohl nichts mehr sagen, da jeder weiß wie diese Geschichten sind. Die Umsetzung hält sich an eine recht unverfälschte Version der Märchen, die noch einiges an Brutalität und Grausamkeit vorzuweisen hat, im Gegensatz zu den oft völlig glattgebügelten Versionen die man heute angeboten bekommt. Allerdings gibt man sich dem düsteren Charakter der Urversionen dieser Geschichten leider nicht völlig hin, was dann aber wieder etwas unstimmig wirkt. Wenn ich höre das Tauben jemanden die Augen aushacken, dann fände ich es schöner, wenn die Untermalung mir das als schreckliche Szene verkauft und nicht so nebenbei erzählt. Atmosphärisch hätte man da also stellenweise noch mehr rausholen können, wenn man sich getraut hätte die Linie etwas konsequenter zu fahren.
Bei den Sprechern bin ich vollkommen zufrieden. Einmal sind da sehr erfahrene Sprecher wie Reinhilt Schneider, Konrad Halver und Klaus Dittmann und zum anderen frische Talente wie Merete Brettschneider, ebenfalls als Sprecher zu hören ist Günter Merlau, der es sich genauso wie Konrad Halver nicht nehmen lässt in seinen Hörspielen selbst eine Rolle zu übernehmen.
Die Soundkullise und Musiken sind gut gewählt, erinnern aber manchmal etwas zu sehr an die bei Drizzt, was aber natürlich nicht unbedingt negativ ist, denn diese sind wie gewohnt sehr gut.
Zwei altbekannte Märchen in einer guten Hörspielversion, zwar muss man sagen das nichts geboten wird das noch nie da war, allerdings hat man auch darauf verzichtet sie der heutigen Zeit anzupassen oder zu modernisieren. Das Artwork hätte aber ruhig etwas hübscher sein können.
7 von 10 verstümmelte Füße