Mittwoch, 25. Januar 2012

Gebrüder Thot - 2 - Das Déjà Vu (Lindenblatt Records)

Gebrüder Thot - 2 - Das Déjà Vu (Lindenblatt Records)

In einem Zug treffen sich zwei Männer und kommen nebenbei ins Gespräch. Der eine ist bekennender Katholik (Thomas Lindner), der andere Agnostiker (Stefan Lindner). Einer der beiden liest gerade die Bibel und beide werden durch ihr Gespräch ein Déjà Vu haben, aber nicht unbedingt ein schönes.

Ein erfolgreicher Manager (Thomas Lindner) verfährt sich auf dem Weg zu einem Termin. Der örtliche Penner wird genervt verscheucht und da er sonst nicht weiter weiß verschlägt es ihn in eine Kneipe. Dort wird ihm dazu geraten sich ein wenig auszuruhen, aber damit ist er nicht wirklich gut beraten…


Die zweite Folge der Gebrüder Thot kann ebenfalls überzeugen. Diesmal haben es nur zwei Geschichten auf die CD geschafft, diese sind aber beide eine gute halbe Stunde lang, wodurch die CD trotzdem gut gefüllt ist. Zuerst fällt auf das zwar immer noch alles in einem sehr kleinen Rahmen geschieht, dafür hat man den starren Hörbuch Charakter völlig abgelegt.

Das Déjà Vu ist zwar trotzdem nur ein Kammerspiel aber es handelt sich dabei klar um ein Hörspiel. Die Geräuschkulisse besteht aus einem passenden Zug rattern, ansonsten verlässt man sich auf die Stimmen der beiden Lindner Brüder und nur wenige andere Geräusche. Auch Musik wird nur wenig und behutsam eingesetzt und verstärkt nur Stellenweise die unheimliche Stimmung. Weitere Rollen gibt es in dieser Story, abgesehen von dem kurz einschreitenden Schaffner gesprochen von Heinz Lindner keine. Ich fand es recht spannend, schon allein weil erst spät klar wird worauf es hinausläuft. Auch schön ist, das es am Ende offen gelassen wird ob hier übersinnliche Dinge am Werk sind oder lediglich Psychische Störungen Schuld sind an dem Ende. Passend da ja einer der beiden Agnostiker ist.

Die Zweite Geschichte, „der Meister“ hat mir dann nicht so gut gefallen. Dabei handelt es sich um eine Art moderner Krabat Erzählung, wobei hier moderner Horror im Fokus liegt. Kommt zwar gut rüber und positiv ist auch das hier mal ein paar Sprecher mehr beteiligt sind, wobei es immer noch sehr familiär bleibt, aber letztendlich war es auch nur eine ganz normale Horrorstory ohne Merkmale die sie zu etwas besonderem macht. Der Einsatz der Geräusche und Musik ist auch hier wieder gelungen und nicht zu aufdringlich, abgesehen von der Deathmetal Einlage, gegen die ich aber wenig habe, außerdem konnte so auch mal Thomas Band Schandmaul erwähnt werden und ein wenig Werbung darf ja mal sein, gerade weil sie eher in einem Gag verpackt ist.

Inhaltlich wurde das Niveau der ersten Folge gehalten und technisch konnte man sich erkennbar weiterentwickeln. Wenn man so weitermacht hoffe ich noch auf viele weitere Folgen der Gebrüder Thot.

7,4 von 10 Klassenkämpfe im ICE