Family Demons (2009)
Ihr ganzes Leben schon wird Billie (Cassandra Kane) von ihrer Mutter (Kerry Ann Reid) misshandelt, eingesperrt und schlimmer behandelt als ein Hund. Mittlerweile ist sie eine junge Frau geworden, doch ihre alkoholkranke Mutter lässt sie nicht gehen. Bis sie eines Tages genug hat und der Wunsch nach einem freien und selbstbestimmten Leben ohne Gewalt zu groß wird und sie ihre Mutter tötet. Doch auch nach dem ihre Mutter nicht mehr lebt, wird sie nicht von ihr in Ruhe gelassen und zudem scheint in ihr mehr von ihrer Mutter zu sein als sie wahrhaben möchte. Klar ist aber das sie noch lange nicht frei ist.
Ein australischer indie Horror mit einem Fokus auf psychologischen Horror. Nett, hat mich doch positiv überrascht. Ursula Dabrowskys Filmdebut und dann auch gleich noch als Regisseurin und Skript Schreiberin. Der Cast besteht nur aus vier Schauspielern, die ebenfalls höchstens 2-3 Produktionen mitgemacht haben. Dabei sind aber Billies Freund und der Freund ihrer Mutter nur sehr kurz zu sehen und spielen keine wirkliche Rolle. Der Fokus liegt in den ersten 15 Minuten auf Billie und ihrer Mutter, die Stunde danach bestreitet Billie fast immer alleine. So wurde auch mit Dialogen gespart, was mehr platz für Suspense lässt. Kerry Ann Reid spielt die Mutter wirklich fies gruselig, so das man ihr alles gönnt was ihr passiert und auch Cassandra Kane spielt ziemlich gut und man fiebert schnell mit ihr mit.
Es geht darum das Gewalt sich immer reproduziert und wenn der Wurm erstmal in der Familie drin ist, dann bekommt man ihn so schnell nicht wieder raus. So geht es Generation um Generation so weiter und dieser Kreislauf ist schwer zu durchbrechen. Später wenn der Geist ihrer Mutter auftaucht ist nur schwer zu sagen ob sie wirklich von Geistern geplagt wird oder ob sie sich die übernatürlichen Vorfälle nur einbildet. Es wird nicht klar was dahintersteckt, vielleicht versucht Billie so auch nur damit klar zu kommen das sie genauso wie ihre Mutter wird. Das ist gut geschrieben und der Zerfall von Billie geht wirklich unter die Haut. Technisch fallen immer wieder kleinere Fehler auf. Mit etwas mehr Feingefühl mit der Beleuchtung hätte man sicher noch mehr Spannung rausholen können. Trotzdem würde ich diesen Film gerne jedem Nahe legen, der auch mal etwas ungewöhnlichere Horrorstreifen schaut.
7,8 von 10 Kettenhunde