Panic Button (2011)
Jo (Scarlett Alice Johnson), Dave (Michael Jibson), Gwen (Elen Rhys) und Max (Jack Gordon) haben großen Anlass zur Freude. Sie wurden von ihrem liebsten sozialen Netwerk dazu ausgewählt von London nach New York geflogen zu werden wo sie einen fantastischen Urlaub verbringen sollen. Während des Flugs können sie auch noch ein Spiel spielen, bei dem sie noch zusätzlich viel Geld gewinnen können. Ab in den Privat Jet in dem nur die vier Platz haben und los geht es schon. Um nun noch das Geld zu gewinnen müssen sie nur noch die Nutzungsbedingungen akzeptieren. Wie gewohnt lesen sie diese aber nicht und klicken auf OK. Ein schwerer Fehler, denn das animierte Krokodil auf dem Display beginnt mit harmlosen Fragen, die aber immer persönlicher werden und schließlich sogar ihre dunkelsten Geheimnisse preis geben.
Mit einem Budget von nur £300.000 ist dem noch unerfahrenen Regisseur Chris Crow ein ziemlich gelungener Film in der Art von Saw und anderen „Leute sind eingesperrt und müssen Aufgaben erfüllen“ Filmen geglückt. Der Film ist gut gefilmt und sieht recht schick aus. Kein Problem da die Handlung von Anfang bis Ende in dem Flugzeug platz findet, nur manchmal werden kurze Sequenzen aus einer dunklen Halle eingeblendet. Trotzdem wird es nie wirklich öde da man genügend Kameraeinstellungen gefunden hat den Jet immer wieder anders aussehen zu lassen. Obwohl die Schauspieler alle unbekannt sind machen sie ihr bestes, nur wird ihnen dafür nicht viel Raum gelassen, da sie auf den Plot so gut wie keinen Einfluss haben und auch ihre Charakterisierung zu sehr auf ihre dunklen Geheimnisse zugeschnitten ist.
Zudem kommen noch einige Fehler im Aufbau wodurch nie das volle Potential der angespannten Atmosphäre erreicht werden kann, trotzdem macht man bei der Handlung viel richtig. Denn im Gegensatz zu Saw (Entschuldigung das ich sie so oft erwähne, aber die Reihe ist ein perfekte Beispiel dafür wie man keine inhaltlich interessanten Filme produziert) ist hier wirklich eine Moral zu finden, dazu auch noch eine die absichtlich hineingeschrieben wurde und nicht erst danach von Kritikern herbei fantasiert wurde. Es geht um unser verhalten im Internet. Darum was wir alles akzeptieren, darum wie wir mit unseren persönlichsten Daten umgehen und darum wie wir uns selbst in der Virtualität darstellen. Der Spielleiter zwingt die Protagonisten dazu sich mit der Diskrepanz zwischen sich selbst und ihrer Darstellung im Internet zu beschäftigen. Was wiederum den Zuschauer dazu anregt darüber nachzudenken, wer er/sie selbst ist und wer man sein will, beziehungsweise darstellen möchte. Außerdem wird auch das Thema Cyber bullying angesprochen, was gerade bei Teenagern in der heutigen Zeit wohl eines der aktuellsten Dinge überhaupt ist.
Ein guter Film mit einigen Sachen die man verbessern könnte, trotzdem bleibt die Idee gut und die Ausführung mehr als ausreichend.
8 von 10 sprechende Alligatoren