Die Bremer Stadtmusikanten & Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen (Raute Media)
Hund (Günter Merlau), Esel (Klaus Dittmann), Katze (Katja Brügger) und Hahn (Martin Wolf) wurden von ihren Besitzern ausrangiert und sollen eigentlich getötet werden, doch die vier Tiere denken nicht daran sich schlachten zu lassen. Etwas besseres als den Tod finden sie überall und so schmieden sie den Plan zusammen nach Bremen zu wandern, wo sie sich ihr Futter als Stadtmusikanten verdienen wollen, vorher müssen sie aber ein wildes Abenteuer überstehen.
Ein junger Mann (Martin Wolf) zieht aus um zu erfahren was gruseln ist, denn er hat in seinem kurzen Leben noch nie Angst verspürt, aber auch die schrecklichsten Situationen lassen ihn völlig kalt. Hat er denn wirklich vor nichts Furcht?
Erneut können beide Geschichten überzeugen. Die Bremer Stadtmusikanten waren früher eines meiner Lieblingsmärchen und kann auch heute noch gut unterhalten. Und mit nur 12 Minuten ist die Laufzeit wieder sehr kurz geraten. Trotzdem wirkt es nicht allzu gehetzt, obwohl es ruhig ein paar Minuten mehr hätten sein dürfen um das Ganze etwas geschmeidiger voran zu bringen. Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen ist eines von Grimms Märchen, das bisher eher weniger Aufmerksamkeit bekommen hat, völlig unverständlich, denn diese Version zeigt das die Geschichte einiges an Potenzial hat. Spannend und sogar etwas gruselig, schöne Vertonung.
Bei den Sprechern bleibt alles beim alten. Katja Brügger, Dorothea Hagena, Günter Merlau geben sich wieder in mehrfach Besetzung die Ehre, sind aber in allen Rollen wieder toll. Den Vogel hat Klaus Dittmann abgeschossen, der hier ganze sieben Rollen Leben einhauchen muss. Das ist einerseits okay, da Dittmann hier wirklich eine tolle Leistung abgeliefert hat, trotzdem sind sieben Rollen klar entschieden zu viel. Es fällt nicht sonderlich negativ auf, doch stellenweise muss der arme Mann Selbstgespräche führen, geht gar nicht.
Bei der Untermalung macht man alles richtig auch wenn man so manches schon aus älteren Lausch Produktionen kennt, trotzdem gut.
Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen ist eigentlich schon allein ein Kaufgrund, die Musikanten, sind dann eher das Tüpfelchen auf dem I und so kann ich auch über die nervigen mehrfach Besetzungen hinwegsehen.
7 von 10 Krallenknipser