Manhole #1 (Carlsen Manga)
Mitten in der Innenstadt einer japanischen Stadt steigt ein splitternackter Mann blutüberströmt und völlig verwahrlost aus einem Gully. Er geht ein paar Schritte, bricht dem Studenten Yoichi Amamiya sein Blut ins Gesicht und verstirbt auf der Stelle. Verstört flieht der Student und verliert dabei sein Handy. Als die Polizei die Leiche untersucht finden sie viele Filarien einer unbekannten Art, parasitäre Fadenwürmer. Außerdem findet man das Handy des Studenten, der natürlich auch unter Verdacht steht den Mann getötet zu haben. Bei der Mutter des Verstorbenen erfahren der Kriminalpolizist Ken Mizoguchi und seine neue Kollegin Nao Inoue, das ihr Sohn glücksspielsüchtig und ihr gegenüber sogar gewalttätig war und sie ihn kurz vor seinem Tod in eine Besserungseinrichtung eingewiesen hat. Nun müssen also diese Einrichtung und der Student gefunden werden um zu erfahren woher die Würmer kommen und wie der Mann wirklich gestorben ist.
Manhole fängt gleich wunderbar Atmosphärisch an, ein blutüberströmter nackter Mann läuft die Straße entlang und stirbt bald. Das sieht verdammt creepy aus und setzt die Grundstimmung des Manga perfekt. Der weitere Verlauf erzählt eine Krimi/Horror Geschichte die toll erzählt wird und nie langweilt. Etwas deplaziert ist für mich der Humor der immer wieder durchkommt und mich eher aus der Stimmung reisst als das ich es wirklich lustig finde. Wirklich störend ist das allerdings nicht.
Tetsuya Tsutsui Zeichnungen sehen wirklich toll aus. Alles wirkt schon japanisch, erinnert ein wenig an Nihei, hat aber insgesamt einen eigenen Stil, der erwachsen ist und zugleich ohne gängige Mangaklischees auskommt. Die grausigen Panel sind wirklich sehr stimmungsvoll und sind auch nicht gerade zimperlich. Die 16er Empfehlung ist also allemal gerechtfertigt.
Manhole ist ein gut erzählter, stimmungsvoller und spannender Horrokrimi, der mich vollkommen begeistern konnte und ich freue mich schon auf den zweiten Band der im April bei Carlsen erscheinen wird.
8 von 10 Würmer im Auge