Im Filmstudio des Fernsehsenders Nichiuri TV wird gerade die Übertragung des diesjährigen Karuta Turnier, ein japanisches Kartenspiel, geprobt. Da kommt per Mail eine Bombendrohung bei der Polizei an und nur wenige Minuten später detonieren auch schon die ersten Sprengsätze im, zum Glück mittlerweile fast komplett evakuierten Gebäude. Allerdings ist nun der Ausgang verschüttet und Heiji Hattori und seine Sandkastenfreundin Kazuha Toyama sind auf dem brennenden Dach gefangen. Ein Fall für Conan und sein spezielles Skateboard. Noch ahnen Conan, Heiji und die anderen aber nicht, dass dies erst der Anfang war. Wie sie später erfahren wurde Zeitgleich auch ein Karuta Meister ermordet und auch auf andere wichtige Personen des anstehenden Turniers werden Anschläge verübt.
Dank der Kazé Anime Night bekommen wir den 21. Film aus dem Detektiv Conan Universum nur etwas mehr als einen Monat nach dem original Japan Kinorelease in den deutschen Kinos zu sehen. Das Kino war gut gefüllt und die Leute hatten scheinbar Bock.
Wie sich schon kurz danach herausstellen sollte zu recht. „Der purpurrote Liebesbrief“ ist der beste Conan Kinofilm seit langer Zeit und kann bis auf kleinere Durchhänger im letzten Akt durchgehend unterhalten. Problematisch ist weiterhin die mit knapp zwei Stunden deutlich zu lange Laufzeit. Davon abgesehen fühlt ich mich gut erhalten.
Der Fall bekommt schnell einige interessant verwobene Ebenen und auch wenn schon früh alles klar wirkt, kommen stetig neue Wendungen hinzu. Die funktionieren in den meisten Fällen gut ,sind zum Teil aber auch etwas voraussehbar. Ohne Überraschungen bleibt der Plot aber auch für die ganz aufmerksamen Zuschauer*innen nicht. Zusätzlich kommen sehr viele bekannte Charaktere vor, die auch nicht unbedingt immer viel Aufmerksamkeit in den Filmen bekommen haben, eine gute Abwechslung. Der Fall selbst braucht etwas um seine Raffinesse zu beweisen, insgesamt gibt es aber sicherlich spannendere Fälle, auch wenn dieser hier schön inszeniert wurde. Dafür stimmt aber die Action, die zudem mit ein paar wirklich abgedrehten Humor punkten kann. Zu guter Letzt bleibt aber auch der Humor nicht zu kurz, der vor allem von Heiji und Kazuha ausgeht.
Handwerklich ist der Film eine sichere Hausnummer. Die Animationen sehen gut aus und die japanische Synchro ist auch sehr gut (der Film lief im O-Ton mit deutschen Untertiteln). Zur deutschen Synchro kann daher noch nichts gesagt werden.
Nach längerer Durststrecke endlich wieder ein Detektiv Conan Kinofilm der durchgängig unterhalten kann. Macht wieder Lust auf mehr und weiter geht es mit Conan im April nächsten Jahres.
7,7 von 10 lockere Erdbeben