Kopfgeld für Chako (1971)
Chaco (George Eastman) ist ein einfacher, unfreier Arbeiter aus Mexiko, der in Amerika sein Glück suchte. Eigentlich führt er ein ordentliches Leben, bis er von einer Gruppe Amerikaner gejagt wird, die ihn lynchen wollen. Angeblich soll nämlich die junge Susanna (Scilla Gabel) verführt haben. Er kann dem Mob allerdings entkommen und versucht nach Mexiko zu fliehen. Derweil heuert man den erprobten Kopfgeldjäger auf ihn an, doch Chako ist ein Schlitzohr und lässt sich nicht so leicht erwischen. Er trickst seine Verfolger sogar mehrmals erfolgreich aus. In der Heimat angekommen wähnt er sich in Sicherheit. Seine Zuversicht wird bestraft, denn jemand aus seinem näheren Umfeld verrät ihn an den Kopfgeldjäger.
Gino Mangini war ein italienischer Autor und Regisseur, der in den Sechzigern eine kleine Hochphase hatte in der er einige Spaghettiwestern drehte und noch mehr davon schrieb. Einen größeren Eindruck hat sein schaffen im Genre wohl nicht entlassen. Jedenfalls war mir sein Name nur nebenher ein Begriff, was allerdings auch an meiner Nullpeilung in Sachen Western liegen könnte. Wie dem auch sei handelt es sich hier wenigstens nicht um einen der falschen Djangos. Viel innovativer wird die Story trotzdem nicht. Handwerklich ist die Sache nicht schlecht, die Darsteller sind auch okay, besonders George Eastman (Endgame) und Scilla Gabel (Die Mühle der versteinerten Frauen). Insgesamt ist “Bastardo, vamos a matar” zwar ein etwas brutalerer, aber immer noch sehr gewöhnlicher europäischer Western ohne sonderliche Alleinstellungsmerkmale.
Vielleicht werde ich den Film nie wieder sehen, vermutlich werde ich mich nach diesem Text nicht mal an ihn erinnern, schlecht fand ich ihn dennoch nicht. Wirklich störend war nur, dass ein paar Szenen nirgendwo hinzuführen scheinen. Hat aber seinen Grund. Nicht alle Szenen wurden wirklich für eben diesen Film, sondern teilweise original eigentlich für “Sporchi dollari” gedreht, der niemals beendet wurde. Der Film war ein weiteres Projekt von Chakos Drehbuchautoren Sergio Garrone, ebenfalls ein Regisseur und Drehbuchautor mit einer Output starken Phase in den Sechzigern und Siebzigern, meist bestehend aus härteren Western und Nazisploitation. Durch die Mixtur aus zwei Filmen wird der Streifen etwas gestreckt und es gibt ein paar Szenen, die dem Rest etwas zuwider laufen. Es fühlt sich dennoch nie so planlos zusammengeschustert an wie bei Godrey Ho.
Chako ist ein durchschnittlicher Western der härteren Reitart. Gibt durchaus bessere Veröffentlichungen im Genre aber geärgert habe ich mich über den Film eigentlich auch nicht. Joa geht so.
5,7 von 10 Männer mit Stierköpfen, die um dicke Damen herumrennen