The Hottie & the Nottie - Liebe auf den zweiten Blick (2008)
Der unscheinbare Loser Nate Cooper (Joel David Moore) zieht zurück in seine Heimatstadt Los Angeles. Dort möchte er seiner geheimen Schulliebe Cristabel Abbott (Paris Hilton) wieder nahekommen. Die ist mittlerweile allerdings zu einem Supermodel herangewachsen und macht alle Männer des kleinen Örtchens verrückt. Er findet heraus wo sie immer joggen geht und stolpert zufällig in sie herein. So kommen sie ins Gespräch und eigentlich verstehen sie sich ganz gut. Es könnte sogar klappen mit den Beiden. Wenn da nicht ein Problem wäre. Immer an Cristabels Seite ist die hässliche June Phigg (Christine Lakin) anzutreffen. Sie hat sich seit der Schulzeit nicht verändert und ist immer noch Jungfrau. Problematisch ist daran nur, dass auch Cristabel erst wieder einen Mann an sich heranlassen will, wenn auch June einen festen Freund hat. Mit allerlei Tricks versucht er für June einen Partner zu finden, doch lange hält es keiner mit ihr aus. Als dann aber Johann Wulrich (Johann Urb) in ihr Leben tritt, scheint sich das Problem von ganz allein zu lösen. Plötzlich wird Nate aber eifersüchtig auf den europäischen Schönling…
Mit einer Punktzahl von 1,9 befindet sich Hottie & Nottie zur Zeit auf Platz #5 der Hundert schlechtesten Filme der IMDb. Titel und Poster ließen mich sogleich in die gängige Meinung einstimmen. Der Film muss schrecklich sein. Die Prämisse, Looser muss hässlicher Frau einen Mitleidsfick organisieren, damit er ihre scharfe Freundin pimpern kann ist verdammt scheiße und dann auch noch Paris Hilton (Ein Hund rettet die Weihnachtsferien) in einer der Hauptrollen. Klare Fronten dachte ich.
Jetzt ist der Film geschaut und obwohl ich eigentlich dachte, ich würde ihn nicht zu ende schaffen, flimmerten die gesamten 90 Minuten über meinen Bildschirm. Erschrocken stellte ich fest, es ist gar nicht die unaufhaltbare cineastische Katastrophe, die man mir versprochen hatte. Stattdessen handelt es sich um eine leicht kitschige Liebeskomödie, die mit viel Pippikackahumor und einem äußerst niedrigschwelligen Plot aufwartet. Lookism und Alltagsrassismus sind natürlich gang und gebe. Kann und muss kritisiert werden. Natürlich! Aber am Ende wird beides nicht mehr oder weniger betrieben als in jedem anderen Film dieser Art. Am Ende wird diese merkwürdig konstruierte Liebesbeziehung dann doch zumindest ein wenig niedlich. Zum Ende hin gibt es sogar einige schöne Momente. Kitschig aber in Ordnung.
Futter fürs Hirn ist natürlich was anderes, aber mir scheint auch, als ob alle harschen Kritiker den Film nur wegen Paris so sehr hassen. Eine gute Schauspielerin ist sie auf keinen Fall, aber hier hat sich auch nicht weiter gestört. Die weiteren Darsteller sind aber meist gart nicht ganz schlecht und auch handwerklich erfüllt der Film alle Mindeststandards. Wird sicher nie mein Lieblingsfilm, ist auch nicht wirklich gut, aber trotzdem ist man meilenweit von einem der schlechtesten Filme aller Zeiten entfernt.
3,7 von 10 versteckte Furzkissen